Alles ist schwer, bevor es einfach wird, sagt der Volksmund. Die Erfahrung haben wir alle schon einmal gemacht, wenn wir beispielsweise eine neue Sportart anfangen. Bis die Bewegungsabläufe sitzen und die Muskulatur entsprechend aufgebaut ist, ist es nunmal anstrengend. Mit dem Erlernen des Schulstoffs verhält es sich ganz ähnlich. Zu Beginn ihrer schulischen Laufbahn können die meisten Kinder noch nicht lernen. Ja, auch Lernen will gelernt sein.
Lernen als Unterrichtsfach
Grundschüler zum Lernen aufzufordern ist wenig sinnvoll. Lernen ist für sie ein abstrakter Begriff, mit dem sie (noch) nichts anfangen können. Lerntechniken müssen sie sich erst noch erarbeiten und herausfinden, mit welcher sie am besten voran kommen. In meiner Praxis beobachte ich immer wieder, dass vor allem die klugen Kinder irgendwann Schwierigkeiten haben, das Lernen zu erlernen. Ihnen fliegt jahrelang alles zu und dann kommt auch für sie der Tag, an dem sie anfangen müssen zu lernen. Nur wie? In manchen Schulen werden Lerntechniken unterrichtet. Allerdings meist erst in den weiterführenden Schulen. Das hilft den Grundschülern noch nicht. Dabei müssen gerade sie das Lernen erst noch erlernen.
Lernen auf allen Kanälen
Grundsätzlich lernen wir alle auf unterschiedlichen Ebenen. Wer beispielsweise visuell veranlagt ist, braucht Schaubilder, Grafiken oder Mindmaps. Diejenigen, die auditiv veranlagt sind, tun sich oft leichter, wenn sie sich eine Audio-Datei erstellen und diese regelmäßig anhören. Und alle, die am besten in Bewegung lernen, lernen besser, wenn sie zum Beispiel im Raum auf und ab gehen. Da keiner von uns auf nur einer Ebene lernt, bietet es sich an, unterschiedliche Techniken zu kombinieren. Außerdem ist ja auch nicht jede Technik für jedes Thema geeignet. Ich möchte Ihnen im Folgenden drei Lerntechniken vorstellen:
1. Die Stufenmethode
Bei der Stufenmethode werden immer nur kleine Mengen auf einmal gelernt, beispielsweise drei Bundesländer. Sitzen diese, kommen die nächsten drei dazu. Sind alle Bundesländer gut gelernt, kommen die ersten drei Landeshauptstädte dazu, und so weiter, und so weiter.
2. Der Lernparcours
Für den Lernparcours werden Kärtchen oder Klebezettel mit Lerninhalten in der Wohnung an Orten verteilt, die man mehrmals täglich passiert. (Also zum Beispiel an der Zimmertür, am Badezimmerspiegel, am Kühlschrank, an der Haustür.) Jedes mal, wenn das Kind ein Kärtchen oder einen Klebezettel passiert, wiederholt es den entsprechenden Lerninhalt.
3. Die Treppentechnik
Die Treppentechnik eignet sich besonders, um beispielsweise das 1 x 1 zu lernen. Auf jeder Treppenstufe liegt ein Kärtchen, auf dem auf der einen Seite die Aufgabe und auf der anderen Seite die Lösung steht. Die Lösungen liegen verdeckt. Das Kind geht Stufe für Stufe die Aufgaben durch und kann jedesmal das Ergebnis durch aufdecken der Karte selbst kontrollieren.
Einfach mal ausprobieren
Wir alle sind individuell und jeder hat seine eigenen Lieblings-Lern-Methoden. Es geht nicht darum die eine einzige Methode zu finden, sonder einfach einmal auszuprobieren, womit man gut ans Ziel kommt. Unter der Vielzahl an Techniken und Strategien findet Ihr Kind sicher auch seinen ganz eigenen Geheimtipp zum Lernen.
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