Auch stille Mäuschen können zapplig sein

In meiner Praxis erlebe ich immer mal wieder schüchterne Kinder. Manche von ihnen können mir nicht einmal in die Augen schauen. Da wird das begleitende Elternteil kurzer Hand mal zum Pressesprecher ernannt. „Erzähl du es.“ sagt das Kind dann, während es sich an den Arm seiner Begleitung auf dem Stuhl neben sich kuschelt und versucht, sich dahinter zu verstecken. Das kenne ich natürlich. Aber ist das tatsächlich das Mädchen, von dem die Mutter mir im Erstgespräch erzählt hat, sie vermute ADHS?

 

Geräusche und Gesagtes sind gleich wichtig

Ich fange mit meinen typischen Aufwärmfragen an: Hast du Geschwister? Gehst du gerne in die Schule? Welches ist dein Lieblingsfach? Welches Fach magst du gar nicht? Und so weiter. Langsam taut Sophia (Name frei erfunden) auf. Sie antwortet sehr leise und schüchtern. Aber sie antwortet selbst. Im Laufe der Grunduntersuchung zeigen sich immer wieder verschiedene frühkindliche Reflexe, die eigentlich schon längst hätten abgelöst sein sollen. Außerdem stelle ich fest, dass Sophia unter der sogenannten Hyperakusis leidet. Das bedeutet, Sophia ist es nahezu unmöglich, Sprechstimmen von Umgebungsgeräuschen zu filtern. Für sie sind alle Geräusche und alles Gesagte gleich wichtig und sowieso zu laut. Darüber hinaus empfindet sie beispielsweise den Geräuschpegel in ihrer Grundschulklasse als bedrohlich laut.

 

Weglaufen geht nicht

Des Weitern ist sie in ständiger Alarmbereitschaft, sie empfindet auch harmlose, alltägliche Situationen als Bedrohung. Das hängt mit ihren offenen frühkindlichen Reflexen zusammen. Diese hohe Alarmbereitschaft macht ihr zusätzlichen Stress. Mit dieser Kombination einen Schultag zu überstehen ist eine Herausforderung! Nach wenigen Minuten im Klassenzimmer würde Sophia am liebsten aus dem Klassenzimmer rennen, um dem Lärm und dem Stress zu entfliehen. Stattdessen wird sie von ihrer Lehrerin ermahnt, endlich still zu sitzen, mit dem hin und her gerutsche auf ihrem Stuhl endlich aufzuhören und sich doch bitte einmal auf den Unterricht zu konzentrieren.

 

Herausforderung Schulalltag

Mir ist klar, weshalb Sophias Mutter sich Sorgen macht. Ich erkläre ihr daher, welche Schwierigkeiten Sophia in der Wahrnehmungsverarbeitung hat. Diese schränken ihre Handlungsalternativen ein und machen ihr einen normalen Schulalltag fast unmöglich. Außerdem muss sie ihre Defizite kompensieren. Dafür benötigt sie zusätzlich Kraft, Ausdauer und Konzentration. Kein Wunder also, wenn sie nach der Schule müde und erschöpft ist.

 

Lösungsansatz

Meiner Erfahrung nach profitieren Kinder in solchen Situationen von meinem Wahrnehmungstraining. Wenn Sie wissen wollen, wie ich Sie, Ihr Kind und Ihre Familie unterstützen kann, buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.