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Bewährte Spiele für mehr Konzentration

Zu spielen ist für Kinder unglaublich wichtig. Leider hat der Spaß am Spiel in unserer leistungsorientierten Gesellschaft keinen allzu guten Ruf. Spaß und Spiel klingt nach Lustgewinn und nicht nach Erfolgsstreben. Dabei lassen sich wichtige Erfolgsfaktoren durchaus spielerisch lernen. So eben auch die Konzentration. Vier Spiele, mit denen ich in meiner Praxis gute Erfahrungen gemacht habe, stelle ich Ihnen in diesem Beitrag vor.

Eltern als Vorbilder

Ich beobachte durchaus, dass immer mehr Kinder unter Konzentrationsschwäche leiden. Dabei muss es nicht immer gleich um ADS oder ADHS gehen. Unser moderner Lebenswandel mit ständiger Erreichbarkeit und vielen kleinen Helferlein auf dem Smartphone bedingt ein hohes Maß an Ablenkung. Eltern fungieren als Vorbilder und Kinder schauen sich dieses nicht bei einer Sache bleiben bei ihnen ab. Leider. Außerdem habe ich den Eindruck, dass in immer weniger Familien gemeinsam gespielt wird. Dabei würden regelmäßige gemeinsame Spiele nicht nur das Gemeinschaftsgefühl stärken, sondern auch so machen Nachhilfestunde überflüssig machen. Hier kommen vier Vorschläge für Sie:

1. Memory

Der Spielklassiker ist sehr bekannt und bedarf wohl kaum Erklärung. Bekannterweise geht es darum, aus den verdeckt liegenden Kärtchen ein Paar mit dem gleichen Bild zu finden. Wer die meisten Paare findet hat gewonnen. Memory-Spiele gibt es in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

2. Ich packe meinen Koffer

Ebenfalls ein Klassiker. Es geht darum, abwechselnd Gegenstände in einen imaginären Koffer zu packen. Wer dran ist, muss alle bereits im Koffer befindlichen Gegenstände nennen und darf einen dazu packen, vorausgesetzt es wurden alle vorherigen Gegensände genannt, sonst startet das Spiel von vorne.

3. Kleinste Zahl und größte Zahl

Hierbei wird gewürfelt. Die Anzahl der Würfel richtet sich nach dem Alter und Wissenstand des Kindes. Es wird verdeckt gewürfelt, beispielsweise mit drei Würfeln. Die Würfel werden nur für einen kurzen Moment aufgedeckt. Die Aufgabe des Kindes ist es nun, sich die Augenzahlen zu merken und damit zunächst die kleinste, dann die größte Hunderterzahl zu bilden, also zum Beispiel 123 – 321. Dann würfelt das Kind und deckt dem nächsten Spieler die Würfel für einen kurzen Moment auf. Wer zuerst drei richtige Folgen hat, hat gewonnen.

4. Zahlenreihen rauf und runter

Ganz ähnlich ist das Prinzip bei den Zahlenreihen. Ein Elternteil nennt eine beliebige Zahlenreihe, deren länge sich ebenfalls an Alter und Wissensstand des Kindes orientiert. Das Kind wiederholt die Zahlenreihe zunächst in der gleichen Reihenfolge. Direkt im Anschluss nennt es die Zahlen in umgekehrter Reihenfolge. Beispielsweise 1-2-3-4-5 / 5-4-3-2-1. Expertentipp: So lassen sich auch 1 x 1 Folgen spielerisch üben.

Viele mögliche Gründe

Spielen ist wichtig für Kinder. Trotzdem reicht es manchmal nicht aus. Nicht jeder Spielvorschlag ist für jedes Kind geeignet und manchmal können die Ursachen für Konzentrationsstörungen komplex sein. Mögliche Gründe können meiner Erfahrung nach in Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, aber auch an mangelnder Reflexintegration liegen. Ich erlebe in meiner Praxis allerdings auch dass sich diese Themen lösen lassen können und mir Eltern nach den ersten gezielten Trainingseinheiten von einer Verbesserung berichten.

Individuelle Beratung

Wie gesagt, nicht jede Lösung passt für jedes Kind. Haben Sie die Spiele ausprobiert und für Sie war nichts passendes dabei? Das kann leider passieren, ist aber nicht schlimm. Ich bin für Sie mit Rat und Tat da. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.