Nr. 166

Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen

Ich mag dieses Zitat von Augustinus von Hippo sehr. Denn auch wenn es aus der Spätantike stammt, ist es doch immer noch aktuell. Kindererziehung hat nunmal viel mehr mit vorleben, vormachen und abgucken lassen als mit bestrafen und sanktionieren zu tun. Weshalb Sie die Erziehung also ein wenig gelassener nehmen können, lesen Sie in diesem Beitrag.

Familienleben

Keine Frage, das Familienleben braucht klare Regeln, damit es für alle gut funktionieren kann. Das bedeutet allerdings nicht, dass es grundsätzlich verschiedene Regeln für Kinder und Eltern gibt. Wenn Sie beispielsweise Wert auf das gemeinsame Essen legen und dabei gewisse Tischmanieren einfordern, müssen Sie diese selbst auch vorleben. Denn wenn Sie selbst nicht ordentlich mit Messer und Gabel umgehen, ständig mit vollem Mund reden oder während des Essens mit den Handy beschäftigt sind, werden es Ihre Kinder Ihnen gleich tun.

Moralischer Kompass

Die Wertvorstellungen einer Familie können sehr unterschiedlich sein. Jede Familie hat ihren eigenen moralischen Kompass. Und das ist auch völlig okay so. Dennoch halte ich es für wünschenswert, wenn ein paar grundlegende Wertvorstellungen der Gesellschaft übernommen werden. Wir alle leben nun mal besser zusammen, wenn wir Verbrechen generell als inakzeptabel betrachten. Was Sie darüber hinaus für sich als Familie für wichtig erachten sollten Sie Ihren Kindern ebenfalls vorleben. Für Ihr Kind ist es nämlich völlig unlogisch, weshalb Sie sich beispielsweise nicht abmelden, wenn Sie das Haus verlassen oder es okay ist, wenn Sie später als zur vereinbarten Zeit nach Hause kommen, Ihr Kind aber für exakt das gleiche Verhalten Ärger bekommt.

Gelassenheit, Geduld und Humor

Wenn Sie also gut vorleben, wie Sie sich das Verhalten Ihres Kindes wünschen, haben Sie schon den größten Teil der Erziehungsarbeit geleistet. Meiner Erfahrung nach, kann es allerdings passieren, dass ein Kind aus unterschiedlichen Gründen mit Alltagsaufgaben überfordert ist. Oftmals zeigt sich das in seltsamen oder auffälligen Verhaltensmustern und Reaktionen. Wenn Sie Ihr Kind also gerade einmal wider so gar nicht verstehen, versuchen Sie es doch einmal mit Gelassenheit, Geduld und Humor. Ihr Kind will Sie ja vielleicht gar nicht ärgern, eventuell fehlen ihm schlicht weg die Handlungsalternativen und es kann nicht aus seiner Haut.

Neurophysiologie

Ich erlebe in meiner Praxis immer wieder Eltern, die an dem Verhalten Ihres Kindes fast verzweifeln. Typischerweise haben sie neben den klassischen Erziehungsmethoden schon die ein oder andere Therapie ausprobiert, um das Problem zu lösen. Stelle ich dann im Rahmen meiner Grunduntersuchung fest, dass dahinter neurophysiologische Erkrankungen stecken, sind die Eltern meist erleichtert. Erleichtert, weil damit klar ist, dass sie eben nicht versagt haben sondern lediglich aus Unwissenheit versucht haben, einer Erkrankung mit Erziehung entgegenzuwirken. Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass spezialisierte Therapiekonzepte die Symptomatik neurophysiologischer Erkrankungen verbessern können und somit eine Verbesserung der Situation bewirken können. Eltern berichten mir nach wenigen Terminen bereits von Verhaltensänderungen ihres Kindes.

Individuelle Beratung

Ich begleite und berate Familien individuell. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.