Das verwächst sich bestimmt noch!

Einer der Sätze, die ich in meiner Praxis öfter mal zu hören bekomme ist: Das verwächst sich bestimmt noch! Manche Eltern haben ein unglaubliches Vertrauen in die Arbeit von Mutter Natur. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich halte das durchaus für richtig. Das Ding ist nur, wer zu mir in die Praxis kommt hat in seiner frühkindlichen Entwicklung etwas übersprungen oder ausgelassen. Und nein, das verwächst sich nicht!

Lassen Sie mich anhand eines Beispiels erklären, was ich meine. Nehmen wir Levin (Name frei erfunden). Levin ist ein aufgeweckter Grundschüler. Am liebsten spielt er mit seinen Freunden draußen. Wenn im Frühjahr das Gras hoch steht, und alle anderen durch die Wiesen tollen, zieht sich Levin lieber nach Hause zurück. Er mag nicht in die hohe Wiese gehen. Schon gar nicht, wenn er kurze Hosen trägt. Sobald das Gras um seine Beine streift, tut ihm das nämlich fürchterlich weh. Die anderen Kinder können das nicht verstehen und lachen Levin deshalb aus.

 

Verdrehte Welt

Levin weiß natürlich, dass er irgendwie anders ist. Holt er sich eine einfache Schürfwunde, sind die Schmerzen kaum zu ertragen. Verletzt er sich allerdings richtig doll, tut ihm das nicht mehr weh und Mama kann die Wunde ganz in Ruhe sauber machen und versorgen. Bei Levins Freunden ist das genau umgekehrt.

Levin leidet darunter, so anders zu sein. Oftmals wird er für sein Verhalten von den Klassenkameraden ausgelacht. Das macht es für ihn umso schlimmer. Er kann buchstäblich nicht aus seiner Haut und hat absolut keine Handlungsalternativen.

 

Eltern auf der Suche nach Hilfe

Auch seine Eltern machen sich zunehmend Sorgen über das seltsame Verhalten ihres Kindes. Beim Kinderarzt waren sie natürlich schon. Der konnte organisch nichts feststellten und meinte, Levin solle sich nicht so anstellen, schließlich sei er kerngesund. Den Eltern gab er den Rat, abzuwarten. Je weniger Aufmerksamkeit Levin für sein Verhalten bekäme, desto schneller würde er die Marotten ablegen.

 

Das verwächst sich eben nicht!

Meiner Erfahrung nach, hat ein solches Verhalten allerdings nichts mit Marotten zu tun. Betroffene Kinder wären sehr gerne wie ihre Klassenkameraden! Was also steckt dahinter? Ich hatte es eingangs schon erwähnt, ich stelle in solchen Fällen immer wieder fest, dass die einzelnen Phasen der frühkindlichen Entwicklung nicht oder nicht richtig durchlaufen wurden. In der Konsequenz kommt es dann häufig zu Reizleitungsprobleme. Die Verschaltungen zwischen Haut und Gehirn sind nicht richtig angelegt worden. Somit kommt es zu einer falschen Interpretation der Empfindungen der Haut. Hierfür kann es eine Vielzahl von Möglichkeiten geben. Beispielsweise, wenn es kurz nach der Geburt (aus medizinischen Gründen) zur Trennung von Mutter und Kind kam.

 

Und nun?

In meiner Praxis mache ich gute Erfahrungen mit der Wahrnehmungstherapie. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz können die entsprechenden Verschalungen im Gehirn nachreifen, die Reizleitung und die Reizinterpretation können verbessert werden. In der Folge stehen dann mehrere Handlungsalternativen zur Verfügung, die Situation kann sich entspannen.

Sie wollen mich kennen lernen und wissen, wie ich Sie und ihr Kind unterstützen kann? Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen das in Ruhe. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.