Nr. 158

Drei Gründe, weshalb Pausen das Lernen fördern

Allmählich neigt sich das Schuljahr bei uns in Baden-Württemberg dem Ende zu. Und damit verdichten sich, wie jedes Jahr, die Termine von Klassenarbeiten und Klausuren. Bei manchen Kindern steigt die Sorge, ob sie das Schuljahr wohl schaffen werden. Andere haben den Ehrgeiz, noch besser abzuschneiden. Jetzt, zum Ende hin, wird noch eimal alles gegeben, die letzten Reserven werden mobilisiert und es wird gelernt, gebüffelt und gepaukt, was das Zeug hält. Weshalb das sogar kontraproduktiv sein kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Jedes Jahr zu beobachten

In den über zehn Jahren in meiner Praxis beobachte ich wirklich jedes Jahr, wie die Anspannung zum Schuljahresende hin zunimmt. Ich finde das ebensowenig gut wie die Schüler und deren Eltern. Jedoch kann ich es ebensowenig ändern, wie sie. Es ist, wie es ist. Daher begleite ich die Kinder in meiner Praxis mit Tricks und Kniffen, die sich bewährt haben, durch diese Zeit. Ein wichtiger Aspekt dabei sind Pausen. Nicht nur, weil es unmöglich ist, ununterbrochen zu lernen, sondern weil richtig genutzte Pausen das Lernen erleichtern. Weshalb ist das so?

1. Das Gehirn brauch Zeit zum verfestigen

Beim Lernen feuern die Neuronen. Je häufiger die gleichen Neuronen angesprochen werden, desto stabiler kann die Verbindung werden. So weit, so bekannt. Deshalb müssen wir Dinge wiederholen, bevor wir sie auswendig können, beziehungsweise bevor sie uns leicht fallen. Wer schon einmal eine neue Sportart, ein neues Instrument oder eine neue Sprache gelernt hat, kennt das gut. Springt man nun ohne Pause von einer Sache zur nächsten, also beispielsweise von Mathe über Englisch zu Französisch, kann das Gehirn die einzelnen Themen nicht richtig verfestigen. Daher ist es sinnvoll, zwischen zwei Themengebieten eine Pause von mindestens  15 Minuten zu machen. Am besten auf dem Sofa mit geschlossenen Augen und viel Ruhe. Das erleichtert dem Gehirn das Verfestigen des gelernten Stoffes und danach, wenn so zu sagen alles aufgeräumt ist, kann es weitergehen.

2. Das Gehirn verfestigt und reorganisiert im Schaf

Ein weitere wichtiger Punkt ist ausreichend zu Schlafen. Besonders bei älteren Schülern beobachte ich häufig, dass sie noch spät abends lernen. Die Gefahr dabei ist, dass sich Ihr Kind damit aus seinem natürlichen Schlafrhythmus bringen kann. In der Folge können dann die Schlafphasen gestört sein und das Gehirn seiner wichtigen Erholung beraubt werden. Wir lernen tatsächlich im Schlaf. Nachts verfestigt und reorganisiert unser Gehirn, was wir tagsüber gelernt, erlebt und erfahren haben. Deshalb ist ausreichend Schlaf wichtig, um lernen zu können.

3. Ein überarbeitetes Gehirn verliert die Neugier

Alles, was neu ist, gewinnt zunächst die Aufmerksamkeit unseres Gehirns. Wird es durch ein Zuviel an Lernpensum gestresst, schützt es sich selbst und kann neues eventuell einfach ignorieren. Ein weitere Problem besteht darin, dass sich das Gehirn aufgrund häufiger Wiederholungen langweilt und deshalb nicht mehr aufmerksam ist. Liest Ihr Kind beispielsweise einen Text mehrfach durch, muss es ihn deshalb noch nicht können. Sein Gehirn vermittelt ihm jedoch, es habe den Text nun schon oft genug gelesen, er sei soweit bekannt und nun dürfe doch bitte etwas Neues kommen. Um das Gehirn nun neugierig zu halten können kurze Lerneinheiten mit bewussten Pausen helfen.

Individuelle Lösungsansätze

Ich möchte Sie ermuntern, Ihr Kind anzuhalten, richtige Pausen zu machen. Leider gibt es kein allgemein gültiges Patentrezept für richtiges Lernen. Daher kann es sein, dass für Ihr Kind ein anderer, individueller Lösungsansatz passend ist. Diesen erarbeite ich gerne gemeinsam mit Ihnen. Am besten lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.