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Drei Gründe, weshalb Perfektionismus das Lernen blockieren kann

Haben Sie ein perfektionistisches Kind zu Hause? Dann erleben Sie vielleicht auch, wie sich Ihr Kind manchmal selbst unglaublich unter Druck setzen kann. In meiner Praxis spreche ich häufig mit Eltern, die unter dem Perfektionismus ihrer Kinder fast ebenso leiden, wie die Kinder selbst. Zu allem Überfluss kann es durchaus sein, dass der Perfektionismus des Kindes das Lernen blockiert. Drei mögliche Gründe stelle ich Ihnen hier vor.

1. Hohe Hürden

Für Perfektionisten liegt die Latte immer ganz weit oben. Jeder Erfolg kleiner 100% wird nicht nur als Misserfolg sondern direkt als völliges Versagen gewertet. Daraus können leicht Selbstzweifel erwachsen, die den Beginn einer Negativspirale markieren können. Lassen Sie mich das an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn ein Kind spätestens seit der fünften Kasse an sich selbst den Anspruch hat, das Abitur mit 1,0 zu bestehen, wird wahrscheinlich jede Note schlechter als 1,0 von einem Gefühl des Versagens begleitet. Erlebt das Kind dieses Gefühl häufiger, kann es zur Hoffnungslosigkeit bis hin zur Schulverweigerung führen. Trotz eigentlich guter Noten. Das Kind kann dann von sich selbst denken: „Ich werde das eh nie schaffen, weshalb soll ich es dann weiter versuchen?“

2. Selbstgemachte Überforderung

Aus diesen hohen Ansprüchen kann allerdings auch eine große Leistungsbereitschaft entstehen. Das Kind gibt immer mehr und mehr, ohne dabei die eigenen Grenzen zu erkennen, geschweige denn sie zu berücksichtigen. Ich erlebe in meiner Praxis durchaus schon Grundschüler mit Burnout-Symptomatik. Kinder, die ein völlig isoliertes Leben zwischen Schulbüchern fristen, alles geben und dennoch ihren eigenen Ansprüchen nicht genügen können.

3. Angst vor Fehlern

Diese extreme Leistungsbereitschaft kann, meiner Erfahrung nach, von dem Gefühl, nur geliebt zu werden, wenn man perfekt ist, begleitet werden. Diese Kinder erlauben sich keine Fehler. Da Fehler aber nun mal ein ganz entscheidender Faktor beim Lernen sind, kann es passieren, dass solche Kinder das Lernen komplett verweigert. Aus Angst vor Fehlern. Getreu dem Motto wenn ich nichts mache, mache ich auch nichts falsch.

Häufige Äußerungen

Eltern berichten mir häufig, dass ihr Kind Sätze sagt wie

  • Das werde ich eh nie lernen!
  • Dafür bin ich zu doof!
  • Ich kann doch eh nix!

Auch wenn diese Sätze Ausdruck des mangelnden Selbstwertgefühls sind, steckt meiner Erfahrung nach meist etwas anderes dahinter.

Mögliche Ursachen

Perfektionismus ist keine Krankheit, die man sich irgendwo einfängt. Perfektionismus hat immer etwas mit Kontrolle und damit schlußendlich mit Angst zu tun. In meinen Grunduntersuchungen stelle ich immer wieder fest, dass perfektionistische Kinder häufig Defizite in der Sinnesreizleitung und Wahrnehmungsverarbeitung sowie der Reflexintegration aufweisen. Ursächlich hierfür können übersprungene oder nicht ausreichend durchlaufene Entwicklungsschritte in der frühkindlichen Entwicklung sein.

Individuelle Lösungsansätze

Ich mache in meiner Praxis gute Erfahrung mit einem gezielten neurophysiologischen Training. Eltern berichten mir nach wenigen Trainingseinheiten von einer Verbesserung der Situation für ihr Kind und damit für die ganze Familie. Möchten Sie wissen, wie ich Ihr Kind, Sie und Ihre Familie unterstützen kann und ob das Training für Sie eine Option ist? Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind begleiten kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.