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Drei mögliche Gründe für Schulunlust und wie Sie diese erkennen können

Natürlich gibt es sie, die Kinder die gerne zur Schule gehen. In meiner Praxis erlebe ich sie allerdings äußerst selten. Zum einen liegt das natürlich an den spezifischen Themen, die meine jungen Patienten mitbringen. Zum anderen liegt es aber auch schlicht an der Schule. Wie sie erkennen können, dass Ihr Kind unter Schulunlust leidet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Herausforderung für Familien

Wie so oft im Leben gibt es auch bei Schulunlust viele mögliche Ursachen. In meiner Praxis gehe ich den individuellen Ursachen für Schulunlust auf den Grund. Denn was sich anfänglich gerne mal als Marotte tarnt, kann sich zur Schulverweigerung ausweiten. Doch egal in welcher Ausprägung ist Schulunlust bei Kindern für Familien eine Herausforderung. Damit einher gehen häufige Diskussionen und Streitereien unter denen das Verhältnis zwischen Kind und Eltern leiden kann. Auf beiden Seiten herrscht, meiner Erfahrung nach, ein gewisses Unverständnis: Die Eltern verstehen nicht, weshalb das Kind aus einer Mücke einen Elefanten macht und das Kind versteht nicht, weshalb die Eltern seine Situation nicht nachvollziehen können.

Mögliche Gründe

Wenn ich in meiner Praxis dann hinterfrage, welches denn die konkreten Probleme in der Schule sind, zeigen sich drei Gründe besonders häufig. Ich erkläre sie gerne kurz, damit auch Sie der Sache auf den Grund gehen können.

1. Klassenregeln

In jeder Klasse gibt es Regeln, die sowohl den reibungsfreien Unterrichtsablauf als auch das Miteinander in der Klasse regeln. Diese können in jeder einzelnen Klasse variieren. Ganz sicher sind diese Regeln sinnvoll. Problematisch können sie allerdings für Kinder werden, die einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben. Werden dann die Regeln nicht für alle Kinder gleich durchgesetzt – und das ist im Schulalltag kaum möglich, da immer ein Kind „durchrutscht“ – kann sich Ihr Kind ungerecht behandelt fühlen. Häufen sich solche Vorfälle, mag es nicht mehr zu Schule gehen, da ihm dort die Sicherheit allgemein gültiger Regeln fehlt. Sollte Ihr Kind Ihnen also erzählen, die Lehrkraft würde bestimmte Kinder, oder ein bestimmtes Kind, bevorzugen, hat das nichts mit Eifersucht zu tun. Nehmen Sie Ihr Kind ernst und hinterfragen Sie die Situation.

2. Unterforderung

Besonders für kluge Kinder können die häufigen Wiederholungen des Schulstoffs in der Grundschule problematisch werden. Sie haben den Sachverhalt meist beim ersten, spätestens beim zweiten Erklären begriffen. Ab da fangen Sie an, sich zu langweilen. Manche werden kreativ und stellen ihre Lehrkraft vor Herausforderungen. Andere hinterfragen sich selbst und versuchen vergeblich Fehler zu finden, wo keine sind. In jedem Fall fühlt sich das Kind ausgebremst, da es nicht in seinem Tempo lernen kann. So macht Schule keinen Spaß! Meiner Erfahrung nach lässt sich dann häufig beobachten, dass die zusätzlichen Übungen zu Hause die Situation verschlimmern. In ausgeprägten Fällen führt das viele Üben nicht zu einer Verbesserung der Leistung. Im Gegenteil kann es passieren, dass die Leistung immer schlechter und schlechter wird. Und das kann leider der Anfang eines Teufelskreises werden.

3. Überforderung

Es geht natürlich auch anders herum. Besonders meine Patienten können mit dem Schulalltag gerne einmal überfordert sein. Das hat nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun. Im Gegenteil. Wer unter Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen leidet kann Reize nicht adäquat verarbeiten. Daraus kann eine Reizüberflutung resultieren, die sich im Schulalltag kaum vermeiden lässt. Schulklassen haben nun einmal einen gewissen Geräuschpegel. Und nicht nur für die Ohren, auch für die Augen ist ein Schultag anstrengend: Lesen, Schreiben und Auge-Hand-Koordination verlangen nach guter Teamarbeit der Funktionen der Augen. Nicht zuletzt bedarf es einer guten Reflexintegration, damit die höheren Ebenen des Gehirns, die für das schulische Lernen nötig sind, nicht blockiert werden. Alles in allem kann es viele Faktoren geben, die zu einer Überforderung führen und rein gar nichts mit Intelligenz zu tun haben. Sollte Ihr Kind also Lernschwierigkeiten trotz guter Intelligenz haben oder nach einem Schultag völlig erschöpft nach Hause kommen, kann das auf eine Überforderung hindeuten.

Die Nadel im Heuhaufen

Die Ursachenforschung bei Schulunlust ist, meiner Erfahrung nach, häufig die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Allerdings mache ich auch die Erfahrung, dass sich viele Themen von selbst lösen können, wenn an den Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen sowie an der Reflexintegration gearbeitet wird. Eltern berichten mir von Verbesserungen nach wenigen gezielten neurophyiologischen Trainingseinheiten.

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