Wenn Kinder nicht oder nur sehr mühsam das Lesen erlernen oder um Bücher einen großen Bogen mache, suchen Ihre Eltern häufig meinen Rat. Bis sie ihren Weg zu mir finden, hat es nicht selten bereits Schulgespräche gegeben. In einigen Fällen hat die Schule bereits Fragen nach beispielsweise Lese-Rechtscheib-Schwäche, ADS, ADHS, Schulunreife oder mangelnde Intelligenz im Raum gestellt. Doch was kann dahinterstecken, wenn ein Kind nicht Lesen lernen will?
Kindliche Neugier
Zunächst ist jedes Kind von Natur aus neugierig, wissbegierig und lernwillig. Kein Kind würde sich bei dem Anblick des ersten Schmetterlings oder des ersten Schnees in seinem Leben gelangweilt abwenden. Wie kann es also sein, dass dieser Forschergeist bei manchen Kinder vor Büchern halt macht? Selbst wenn das Lernumfeld optimal zu sein scheint und das Kind sonst auch wirklich kluge Fragen stellt.
Vielfältige Ursachen
In meinen Grunduntersuchungen stelle ich immer wieder fest, dass es natürlich nicht den einen Übeltäter zu entlarven gibt. Meist steckt ein bunter Strauß an Ursachen dahinter. Allerdings erlebe ich häufig, dass Probleme im visuellen System dem Kind das Lesen verleiden. Ich stelle Ihnen im Folgenden drei mögliche Ursachen vor und nenne Ihnen die Indizien, die auf sie hindeuten können.
- Unzureichend koordinierte Augenbewegungen
Beim Lesen müssen die Augen von den Augenmuskeln sauber an der Zeile entlang geführt werden. Gelingt dies nicht, sind die Worte nicht richtig segmentiert. Sie laufen Quasi in einander hinein, die Leerzeichen stehen an der falschen stelle.
Das können Sie beobachten: Ihr Kind tut sich schwer, Worte beim Lesen von einander zu trennen, zieht mache zusammen und segmentiert manchmal mitten in einem Wort. - Ruckartige, stockende oder überschießende Augenbewegungen
Auch hier schaffen es die Augen nicht, sauber auf den Punkt zu kommen. Sie können sich nicht auf die richtige Distanz einstellen und springen zu weit, bleiben hängen oder kommen nicht schnell genug mit. Für das Kind seiht es nun so aus, als wäre die Zeile dupliziert und übereinander versetzt.
Das können Sie beobachten: Die Leseleistung Ihres Kindes ist, je nach Tagesform, stark schwankend. An guten Tagen gelingt es ihm mit Mühe zu lesen, an schlechten Tagen geht gar nichts. - Unzureichende Arbeit der Augenlinse
Die Augenlinse sollte in der Lage sein, auf unterschiedlichen Distanzen, und die habe ich ja auch innerhalb einer Zeile, scharf zu stellen. Geling ihr dies nicht, entsteht ein Seheindruck, wie durch den Autofokus einer Kamera.
Das können Sie beobachten: Ihr Kind blinzelt beim Lesen häufig und/oder verändert ständig den Leseabstand.
Bitte beachten Sie, dass das visuelle System sehr individuell arbeitet. Die beschriebenen Seheindrücke und Auffälligkeiten bei Kinder können sich so zeigen. Eine allgemeingültig Aussage lässt sich nicht treffen.
Klärungsbedarf
Auffälligkeiten im Leseprozess bei Kindern sollten immer abgeklärt werden. Da die möglichen Ursachen vielfältig sein können, bedarf es erfahrener Therapeuten.
Ihr Weg zu mir
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