Eltern brauchen heutzutage starke Nerven. Nicht nur, weil Kindererziehung anstrengend sein kann. Vielmehr sind es die Ansprüche, die zusätzlich von allen Seiten an sie herangetragen werden. Eltern sollen gute Eltern sein. Sie sollen die gute Entwicklung ihrer Sprösslinge finanzieren können, also am besten über zwei gute Einkommen verfügen. Diese ermöglichen dann wenigstens auch gleich regelmäßig tolle Urlaube, Handys und Computer für die Kids. Werbung und Hochglanzmagazine vermitteln, wie die perfekte Familie auszusehen hat und was sie so unternimmt. In diversen Ratgebern können Eltern nachlesen, wie all das mühelos geling.
Volle Kalender, leere Konten
So ein Quatsch! Immer öfter sitzen in meiner Praxis Eltern, die sich von all diesen Erwartungen getrieben fühlen. Sie wissen nicht, wie sie diesen hohen Anforderungen gerecht werden können. Der Spagat zwischen Job und Familie bindet schon ihre ganze Kraft. Da sollen sie dann auch noch mit den lieben Kleinen zum Sport- und Musikunterricht, weil Kinder nun mal Bewegung brauchen und Musik ja so wichtig für die Entwicklung ist. Gar nicht selten führt dieses „was man alles tun sollte, um sein Kind richtig zu fördern“ zu überfüllten Terminkalendern und leeren Gehaltskonten. Erst recht, wenn Eltern mehr als ein Kind haben. Mal ehrlich, wenn Kinder einen Terminplan absolvieren, bei dessen Fülle jeder Manager erblasst, wann sollen sie sich dann noch entwickeln?
Ja, aber…
„Ja, aber das macht denen doch so viel Spaß!“ bekomme ich zu hören, wenn ich versuche, den Terminplan der Kinder zu entzerren. Mag schon sein. Nur wann ist ein Kind dann noch ein Kind? Wann hat es Zeit, den eigenen Gedanken nachzugehen, zu träumen, die eigene Kreativität zu entwickeln? Wie soll es lernen, sich selbst zu beschäftigen, sich selbst auszuhalten, Langeweile zu ertragen?
Sie sind keine Rabeneltern!
Wenn Sie für sich und ihre Kinder entschieden haben, dass nicht alles perfekt sein muss und dass es ganz egal ist, wenn die Kinder von Familie Müller, Mayer oder Schmidt nur Einsen schreiben, erfolgreiche Sportler und hervorragende Musiker sind, ist das völlig okay! Die beste Methode, den eigenen Weg in der Erziehung und für das Familienleben zu finden, ist dem eigenen Herzen zu folgen und Vergleiche zu meiden. Es ist doch völlig egal, wieviele Follower von Hinz und Kunz auf deren eine einzige richtige Erziehungsmethode schwören. Unser Leben ist nicht schwarz oder weiß. Es ist bunt, kunterbunt. Schon erst recht mit Kindern. Sein Sie mutig und gehen Sie Ihren eigenen Weg!
Leitplanken und Freiräume
Wenn ich in meiner Praxis gefragt werde, was Kinder in der Erziehung wirklich brauchen erkläre ich das gerne mit Leitplanken. Sie als Eltern geben den Rahmen vor, die rote Linie. Und die ist eben keine stupide Verbotslinie, sondern ein Schutz für Ihre Kinder. So wie die Leitplanken auf der Straße zum Schutz der Verkehrsteilnehmer sind. Zwischen diesen Leitplanken dürfen sich Kinder völlig frei entwickeln, eigenen Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen tragen und die Verantwortung dafür übernehmen. Über die Leitplanke geht allerdings kein Weg. Denn dahinter fängt die Zone an, die Ihre Kinder alleine nicht unbeschadet überstehen. Natürlich verändert sich der Abstand der Leitplanken mit dem Alter der Kinder. Und natürlich sind diese in jeder Familie anders gesetzt. Je nach dem, was zu Ihnen passt. Wichtig ist nur, dass die Leitplanken eine verlässliche Größe für Ihre Kinder sind. Denn dann geben Sie als Eltern Ihren Kindern die größtmögliche Sicherheit.
Was Kinder sonst noch brauchen
Kinder brauchen Eltern, die darauf vertrauen, dass sie ihren Weg gehen werden. Eltern die sie Lieben und in all ihren Vorhaben begleiten, unterstützen, vielleicht sogar bestärken. Sie brauchen Eltern, die für sie wie ein Kompass sind, an dem sie sich auf ihrem Weg ins Leben orientieren können. Was sie nicht brauchen sind durchgeplante Terminkalender oder „perfekte Eltern“.
Sie sind nicht alleine!
Wenn Sie sich die beschriebenen Leitplanken noch nicht so gut vorstellen können oder Ihnen noch der Mut fehlt, es einfach einmal anders zu machen, unterstütze ich Sie gerne. In der Erziehung von Kindern braucht es weder gedruckte Erziehungsratgeber noch Social-Media-Sternchen mit Wunderkonzepten. Liebe, Herzblut und gesunder Menschenverstand reichen völlig aus!
Sie wollen wissen, wie es jetzt weiter gehen kann?
Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.