Die Schulzeit kann nicht nur für Schüler zur Herausforderung werden. Eltern haben es auch nicht immer leicht. Mit eintritt in die Schule beginnt nicht nur für die Kleinen ein neues Zeitalter.
Wenn aus Freunden Konkurrenten werden
Bis eben waren es noch die besten Freunde des Kindes und die Eltern haben sich auch ganz gut verstanden. Doch nun, mit beginn der Schulzeit, herrscht schlagartig ein Konkurrenzkampf, der seines gleichen sucht. Getreu dem Motto „höher, schneller, weiter“ wird übertrumpft, wo es nur geht. Wenn man diesen Wahnsinn nicht mitmachen möchte, steht man als Eltern ganz schön alleine da.
Natürlich leben wir in einer Leistungsgesellschaft. Aber muss man das Erstklässler am eigenen Leibe erfahren lassen? Wo bleibt der Raum zur Entwicklung? Wo ist noch Platz für das Kindsein?
Die Konkurrenz schläft nie
Was Schüler sehr schnell lernen, ist dass nur weiterkommt, wer gut genug ist. Die Versetzungsregeln greifen bei uns in Baden-Württemberg ab der 2. Klasse. Und die Kinder wissen darum. Dazu kommt noch, dass das „System Schule“ ein Fehler suchendes System ist. Ich habe noch nie, weder als Mutter, noch in meiner Praxis, ein korrigiertes Diktat gesehen, unter dem stand: „Du hast 90 von 100 Wörtern richtig geschrieben. Weiter so!“ Unter den Diktaten die ich zu sehen bekommen habe, stand: „Du hast 10 Fehler. Übe fleißig weiter!“
Eltern als Schulstoff-Vermittler
Übe fleißig weiter ist, meiner Erfahrung nach, dann auch gleich ein Arbeitsauftrag an die Eltern. Denn wie soll man Diktate üben, wenn einem niemand diktiert. Überhaupt beobachte ich seit einigen Jahren, dass es in manchen Schulen zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, dass Eltern zu Hause den Schulstoff nacharbeiten. Und damit meine ich nicht, dass mal eine Frage zu den Hausaufgaben beantwortet werden soll. Nein, viel mehr sind die, in Schulen so beliebten, Wochenpläne so gestrickt, dass in den Familien an den Wochenenden nachgearbeitet werden muss. Statt entspannter Familienzeit und Freizeitaktivitäten steht dann plötzlich Schulstoff auf dem Programm. Wen wundert es, dass es dabei zu Spannung statt Entspannung kommt?
Einfach mal anders
Ich rate den Eltern in meiner Praxis oft dazu, in das Hausaufgabenheft zu schreiben, dass die Erledigung der Aufgaben am Wochenende leider nicht möglich war. (Das Hausaufgabenheft fungiert in unseren Breiten unter anderem als Kommunikationskanal zwischen Eltern und Lehrern.) Dazu braucht es allerdings starke Nerven. Einmal geht das ja noch. Spätestens ab dem zweiten Mal haben die meisten Eltern schon bedenken, sie würden ihre Kinder von Schulstoff abhängen und alle, die brav mitmachen, wären dann viel weiter.
Hinzu kommt, dass sich die Begeisterung der Lehrer auch in grenzen hält. Auch sie spielen die „Sie wollen Ihr Kind doch nicht abhängen?“-Karte. So oder so ähnlich formulieren dann auch der erweiterte Familienkreis, Freunde, Bekannte und wer sich auch sonst nicht berufen fühlt. Da haben es Eltern nicht leicht! Und, ganz ehrlich, dem Druck muss man erst einmal standhalten können.
Einfach mal spielen gehen
Meiner Meinung nach legen wir zu viel Wert auf kognitive Wissensvermittlung. Die soziale und emotionale Entwicklung bleibt dabei meist hinten angestellt. Dabei ist gerade sie für uns als Gesellschaft unerlässlich. Außerdem lernen Kinder unglaublich viel beim Spielen. Besonders, wenn sie draußen spielen und sich frei bewegen können. Wussten Sie, dass Kinder, die nicht rückwärts gehen können, Schwierigkeiten haben, zu verstehen, dass die Subtraktion das Gegenteil der Addition ist?
Tun Sie sich und Ihren Kindern einen Gefallen und lassen Sie ihnen Raum zur freien Entwicklung. Und sollte es dennoch zu Schul-, Lern- oder Konzentrationsproblemen kommen, begleite ich Sie gerne.
Ihr Weg zu mir
Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.