Wenn sich Kinder nicht gut selbst regulieren können, führt das spätestens in der Schule zu Problemen. Sie gehen ihren Lehrern dann nämlich schrecklich auf die Nerven. Kinder, die mit mangelnder Impulskontrolle, niedriger Frustrationsschwelle und motorischer Überaktivität zu kämpfen haben sind eben nicht leicht in einer Klasse zu integrieren. Mit schlechter Erziehung hat das allerdings nichts zu tun!
Ständig unruhig
Natürlich ist kein Kind wie das andere. In meiner Praxis erlebe ich allerdings häufig Kinder, die den Unterricht durch ihr Verhalten massiv stören. Sie scheinen sich nicht für die Klassenregeln zu interessieren. Wenn sie eine Frage haben, wird diese einfach rausgerufen. Ohne Vorwarnung und ohne sich zu melden. Gelingt ihnen etwas nicht, kommt es nicht selten zu einem Wutausbruch. Dann fliegen auch schon mal Schulmaterialien durch das Klassenzimmer. Oder der Sitznachbar bekommt direkt eine geknallt, weil er sich ohne zu fragen den Radiergummi geliehen hat. Außerdem geben diese Kinder ihrem Bewegungsdrang nach. Sie laufen entweder ständig im Klassenzimmer umher oder plappern ununterbrochen. (Ja, auch zu reden ist eine Form von Bewegung.)
Erziehung ist keine Lösung
Auf ihre Lehrer wirken diese Kinder meist ungezogen. Die betroffenen Eltern werden einbestellt und aufgefordert, ihr Kind besser zu erziehen. Das wird nicht immer so deutlich gesagt, vermittelt wird es allerdings allemal. Nur was wollen Sie als Eltern denn nun tun? Natürlich können Sie mit Ihrem Kind besprechen, wie Sie sich sein Verhalten in der Schule wünschen. Da Sie jedoch vermutlich selten selbst im Unterricht anwesend sind, bleibt es auch bei der Formulierung eines Wunsches. Mal ganz abgesehen davon, dass Sie damit das Verhalten Ihres Kindes nicht änder werden.
Fehlende Handlungsalternativen
Meiner Erfahrung nach fallen Kinder auf, weil sie nicht aus ihrer Haut können. Sie wollen nicht absichtlich den Unterricht stören oder Lehrer ärgern. Sie haben schlicht keinen Handlungsalternativen. Meist sind diese Kinder darüber selbst sehr unglücklich. Und auch, wenn man es auf den ersten Blick nicht vermuten mag, leidet ihr Selbstbewusstsein ganz schrecklich darunter. Sie merken nämlich sehr wohl, dass sie anders reagieren als ihre Klassenkameraden und es offensichtlich nicht schaffen, sich selbst zu beherrschen.
Individuelle Lösungen finden
In meiner Praxis stelle ich immer wieder fest, dass betroffene Kinder unter anderem mit frühkindlichen Reflexen ärger haben. Diese wurden nicht regelrecht abgelöst und behindern nun das Denken, das Lernen und die Selbstkontrolle. Hinzu kommt der ständige Stress, den diese Kinder empfinden. Wer gestresst ist, kann nun mal nicht gelassen reagieren. Da es hier keine Sofortlösung gibt, die Therapie Zeit braucht und der Leidensdruck hoch ist, gilt es zunächst gute Lösungen für die Schulsituation zu finden. Oftmals wissen die Kinder ganz gut, was ihnen helfen würde, besser mit ihren Herausforderungen umzugehen. Ich mache die Erfahrung, dass die meisten Schulen sehr aufgeschlossen für individuelle Lösungsansätze sind.
Langzeit-Lösung
Natürlich ist die Kooperation mit der Schule in erster Linie dazu gedacht, für ein wenig Entlastung zu sorgen. Langfristig lösen wird sie das Problem nicht. Meiner Erfahrung nach lassen sich frühkindliche Reflexe allerdings in jedem Alter sehr gut nachreifen. Dies bewirkt eine besser Reizverarbeitung. Und je besser die Reizverarbeitung funktioniert, desto entspannter wird der Umgang mit den betroffenen Kindern, zu Hause und in der Schule.
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