Erziehung ist auch keine Lösung!

Um eines vorab klarzustellen, ich begrüße es durchaus, wenn Eltern ihre Kinder erziehen. Wenn sie ihnen beispielsweise beibringen zu grüßen oder keine fremden Schubladen auszuräumen und grundsätzlich nicht ungefragt an fremde Sachen zu gehen. Vor allem die Kinder selbst kommen damit einfach besser durchs Leben. Manche Kinder entwickeln allerdings derart bemerkenswerte Verhaltensmuster, da ist Erziehung auch keine Lösung!

 

Von stur bis zuckersüß

Ich erlebe in meiner Praxis immer mal wieder Kinder, die die Familie komplett beherrschen. Sie entscheiden, was es zu Essen gibt, wohin der Sonntagsausflug geht, und wann für sie die richtige Zeit fürs Bett ist. Bei der Durchsetzung ihrer eigenen Wünsche und Vorstellungen sind sie durchaus kreativ. Manche schalten einfach auf stur, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht. Andere toben und schreien und wieder andere können zuckersüß die Eltern um den kleinen Finger wickeln. Ihnen allen ist eins gemeinsam: Sie manipulieren ihre Eltern.

 

Typisch Einzelkind?

Meiner Erfahrung nach verhalten sich so bevorzugt Wunsch- und Einzelkinder. Was noch lange nicht heißt, Geschwisterkinder sein hier grundsätzlich verschont. Dem Verhalten der Kinder liegt typischerweise eine Bevorzugung zu Grunde. Irgendwie verstehen sich die Eltern dann im Laufe der Zeit als Wunscherfüller. Und das kann eben auch bei Geschwisterkindern passieren, wenn beispielsweise eines chronisch Krank ist oder sonst irgendwie mehr Aufmerksamkeit benötigt. Und manchmal kippt das Verhältnis zwischen Kind und Eltern dann so sehr, dass sich die Kontaktdaten der Mutter unter „personal assistant“ im Handy des Kindes finden lassen. (Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht. Das habe ich wirklich schon erlebt!)

 

Elternrolle

Eltern sind Eltern. Keine Wunscherfüller, nicht die besten Freunde und keine heimlichen Verbündeten. Die Aufgabe von Eltern ist es, ihre Kinder zu beschützen und auf das Leben vorzubereiten. Sie sollten Kindern einen verlässlichen Rahmen mit Freiräumen aber auch mit klaren, altersgerechten Grenzen und Eigenverantwortung bieten. Mit Erziehung hat das weniger zu tun als mit dem gelebten Wertesystem und der inneren Einstellung.

 

Gute Bindung

Die Eltern dieser speziellen Kinder, so meine Erfahrung aus der Praxis, haben häufig Angst um die Bindung zu ihrem Kind. Eine gute, stabile Bindung entsteht aber nicht weil dem Kind jeder Wunsch von den Augen abgelesen wir. Sie entsteht aus Urvertrauen und Verlässlichkeit.

 

Und nun?

Sind Sie verunsichert, wie Sie Ihrem Kind liebevoll Grenzen setzen können? Lassen Sie uns besprechen, wie ich Sie unterstützen kann. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.