Nr.169

Es ist nicht immer toll, Kinder zu haben

Kinder sind ein niemals versiegender Quell ewiger Freude. Ganz ehrlich, dieser Satz schoß mir jedes mal durch den Kopf, wenn mich mein Kind gerade mal wieder an den Rande des Wahnsinns getrieben hat. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe mein Kind über alles. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch mit einem endlichen Quell an Nerven, um im Bild zu bleiben.

Schulgespräche

Keine Sorge, mein Kind, meine Nerven und ich haben all diese Situationen überstanden. Heute ist mein Kind erwachsen und selbständig. Gerade weil ich weiß, wie herausfordern manche Situationen mit einem Kind sein können, verstehe ich gut, wenn Eltern mir in meiner Praxis erzählen, dass es eben nicht immer toll ist Kinder zu haben. Nun erlebe ich natürlich auch meistens Eltern mit großem Leidensdruck. Wenn das Kind beispielsweise die Schulklasse aufmischt, an Konzentrationsproblemen bis hin zu ADS und ADHS leidet oder einfach nicht lernen will, haben die Eltern meist ebenso häufige wie unerfreuliche Schulgespräche. Diese wiederum führen zu anstrengenden Gesprächen mit dem Kind und am Ende hängt dann auch noch der Familienfrieden am seidenen Faden. Von der Stimmung, die dann herrscht, mal ganz zu schweigen.

Keinen Handlungsalternativen

Für das betroffene Kind ist die Situation auch alles andere als erfreulich. In der Schule gibt es ständig Ärger, zu Hause die Standpauken der Eltern und auch unter der schlechten Stimmung in der Familie leidet das Kind. Meiner Erfahrung nach fehlt dem Kind nicht die Bereitschaft, sich zu bemühen, ihm fehlen schlicht Handlungsalternativen. Das Kind ist regelrecht blockiert und kann nicht aus seiner Haut, egal wie sehr es sich bemüht, es steht ständig vor übergroßen Herausforderungen. Das kann zu einem mangelnden Selbstbewusstsein, eventuell auch zu Rückzug führen oder das Kind wird aggressiv und kämpft. So oder so, es fällt typischerweise mit seinen unangemessenen Reaktionen auf.

Was dahinter stecken kann

Viele dieser Probleme können aus Entwicklungsverzögerungen oder Störungen in der Sinnesverarbeitung resultieren. Eine gute Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinnesreizen ist uns nicht in die Wiege gelegt. Das Kind muss sich adäquate Reaktionen auf Reize erst erarbeiten. Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und die Empfindungen der Haut sind bei allen von uns individuell. Der Reiz muss aufgenommen und kognitiv, also im Gehirn, zu einem Gefühl verarbeitet werden. Salopp formuliert kann es dabei zu Übersetzungsfehlern kommen und dann stimmen Reiz und Reaktion nicht mehr überein. In meinen Grunduntersuchungen stelle ich häufig fest, dass einzelne Entwicklungsschritte in der frühkindlichen Entwicklung nicht oder nicht ausreichend durchlaufen wurden. Die Gründe hierfür können vielfältig sein und sind kaum zu beeinflussen. Allerdings mache ich die Erfahrung, dass sich einzelne Entwicklungsschritte mit spezialisierten Therapiekonzepten nachreifen lassen.

Individuelle Beratung und Begleitung

Nein, es ist nicht immer toll, Kinder zu haben. Die meiste Zeit ist es allerdings ganz wunderbar. Ich unterstütze Sie gerne auf Ihrem Weg und begleite Sie durch sowohl schulische als auch familiäre Herausforderungen und berate Sie bei Alltagsproblemen und Konflikten im sozialen Umfeld. Lernen Sie mich gern unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gleich ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.