Fehlerfreie Erziehung? Gibt es nicht!

Fehlerfreie Erziehung? Gib es nicht!

Erziehung ist ein sehr individuelles Thema. In jeder Familie wird sie anders gehandhabt und das ist auch gut so, denn das Patentrezept gib es nicht. Wenn ich in meiner Praxis nach Tipps und Tricks rund um Erziehung gefragt werde, stelle ich ein paar Punkte vor, die gute Erziehung meiner Meinung nach ausmachen.

Niemand ist fehlerfrei

Eines vorweg, ich bin davon überzeugt, dass es das Recht aller Eltern ist, ihre eigenen Fehler in der Erziehung ihrer Kinder zu machen. Und die machen wir ganz sicher alle, das ist menschlich und völlig in Ordnung. Niemand von uns ist fehlerfrei. Nichts desto trotz ist es die Aufgabe von Eltern, ihre Kinder auf das Leben vorzubereiten und dazu braucht es nun mal ein wenig „Handwerkszeug“ für die Kinder. Drei Punkte möchte ich ihnen heute nahebringen.

1. Höflichkeit

Höflichkeit wird in der Erziehung oft mit einer Art bedingungslosem Gehorsam verwechselt. Zumindest ist das mein Eindruck aus zahlreichen Praxisgesprächen. Es geht aber gar nicht darum, Kinder zu Jasagern zu erziehen. Höflichkeit ist viel mehr eine Art Luftpolsterfolie, die die kleinen Rumpler des Alltags abpuffert, damit niemand zu schaden kommt. Kinder sollten die Spielregeln beherrschen, damit sie für sich selbst einstehen können, ohne dabei unangenehm aufzufallen und Angriffsfläche zu bieten. Höfliche Kinder kommen mit einem Nein besser durch als diejenigen, die als frech, vorlaut und trotzig empfunden werden.

2. Rückgrat

Spätestens, wenn Kinder den elterlichen Haushalt verlassen, müssen sie für sich selbst einstehen können. Dafür müssen sie einerseits wissen, was ihnen gut tut und was sie wollen und andererseits bereit sein, dafür einzustehen, Rückgrat zu zeigen. Auch wenn es mit Sicherheit das ein oder andere mal Gegenwind geben wird. Wer nicht für sich selbst einstehen kann, wird zum Spielball aller anderen. Es geht jedoch nicht darum, allen zu gefallen, sonder akzeptiert und respektiert zu werden.

3. Eigenverantwortung

Ich beobachte nun schon seit einigen Jahren, dass Kinder immer weniger Eigenverantwortung übernehmen müssen. Besonders in den Grundschulen werden sie regelrecht verhätschelt. Natürlich müssen vor allem Erstklässler noch ganz viel lernen, den Schulweg beispielsweise. Auch wenn die Grundschule für viele zwar fußläufig zu erreichen wäre, sie werden dennoch von den Eltern gefahren. Damit berauben die Eltern ihre Kinder einerseits um die Erfahrung, etwas selbst zu können, nämlich den Schulweg zu meister. Andererseits fehlt ihnen die Eigenverantwortung, pünktlich in der Schule zu erscheinen und eben nicht ewig auf dem Schulweg zu trödeln. Das sind beides ganz wichtige Schritte in Richtung Selbständigkeit.

Wo Erziehung scheitert

Nicht jedes ungeliebte Verhalten eines Kindes lässt sich mit Erziehung regeln. Es kann durchaus Konstellationen geben, in denen es dem Kind schlicht weg an Handlungsalternativen fehlt, es nicht aus seiner Haut kann, egal wie sehr es sich bemüht. Solange die Themen dahinter nicht aufgearbeitet sind, kann Erziehung nichts bewirken.

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