Hochbegabung und Hochsensibilität

Mehr Verarbeitungspotential

Sowohl hochbegabte als auch hochsensible Kinder müssen mit sehr viel mehr Informationen zurecht kommen, da sie deutlich mehr Reize aus ihrer Umwelt aufnehmen und verarbeiten. Was eine besondere Fähigkeit sein sollte, die einen gewissen Vorteil verschaffen kann, erweist sich in einer ohnehin reizüberfluteten Umgebung als hinderlich. Das hohe Verarbeitungspotential dieser Kinder kann zu einer Überlastung des Nervensystems führen und entsprechende Stressreaktionen provozieren.

Kuriositäten aus einer anderen Welt

Nicht selten fallen betroffene Kinder durch ungewöhnliche Reaktionen und Verhaltensmuster auf. Einerseits leiden sie an der Vielzahl der Reize, die auf sie einprasseln, andererseits sind sie eben klug und können somit auch gleichzeitig unterfordert sein. Häufig lässt sich beobachten, dass diese Kinder beispielsweise keine Ironie verstehen. Sie nehmen bei ironischen Äußerungen, neben der reinen Information, auch die Gefühlsebene wahr und die passt für sie dann nun einmal nicht zusammen. Solch ambivalente Situationen können für diese Kinder häufig entstehen.

Herausforderung für die Eltern

Diese Kinder sind anders und fühlen sich häufig mit ihren speziellen Fähigkeiten als Außenseiter. Wem soll man sich auch anvertrauen, wenn man zum Beispiel Töne als Zahlen wahrnimmt oder Gefühle als Farben? Folglich sind diese Kinder permanent in einem Spannungsfeld. Zu Hause kann es dann zu Stress-Abbausituationen kommen. Häufig sind Rückzug oder unangemessene Wutausbrüche zu beobachten. Die Eltern empfinden ihre Kinder oftmals als anstrengend.

Schulische Situation

Gerade in der Schule werden viele Situationen von diesen Kindern als ambivalent wahrgenommen. Der Umgang damit ist so individuell wie das Kind. Die Kompensationsstrategien können zum Beispiel an (Teil-)Leistungsschwächen, ADS / ADHS oder Autismus-Spektum-Störungen (ASS) erinnern. Hochbegabte und hochsensible Kinder finden sich daher in allen Schulformen. Für Eltern ist die schlechte Nachricht, dass diese Kinder typischerweise keinen großen Spaß am schulischen Lernen haben. Umso wichtiger ist es, ihnen außerschulische Angebote zu machen.

Mögliche Ursachen

So seltsam es klingt, damit kann eine neurologische Unreife einher gehen. Die ohnehin äußerst leistungsfähigen Systeme dieser Kinder sind zu allem Überfluss auch noch schlecht trainiert. Allerdings ist ein gut funktionierendes zentrales Nervensystem (ZNS) die Voraussetzung, um adäquat auf Reize reagieren zu können. Das ZNS wird im ersten Lebensjahr darauf vorbereitet zu einem späteren Zeitpunkt unter anderem das schulische Lernen zu ermöglichen. Allerdings unterliegt dieser Trainingsprozess unterschiedlichen Einflüssen, was ihn fragil machen kann.

Was Sie bei mir erwartet

In einer rund 90-minütigen Untersuchung schaue ich mir an, welche Bausteine der neurophysiologischen Entwicklung fehlen oder nicht sauber eingebaut sind. Im Anschluss an die Untersuchung besprechen wir die Ergebnisse direkt und ich zeige Ihnen individuelle Lösungsmöglichkeiten auf.

Wenn Sie sich entscheiden, den Weg mit mir zu gehen, kommen Sie im vierwöchigen Rhythmus zu einer 45-minütigen Trainingseinheit in meine Praxis. In dieser überprüfe ich den Trainingserfolg und Sie bekommen neue, individuell angepasste, Übungen mit nach Hause. Selbstverständlich leite ich diese ausführlich an und wir machen sin in der Praxis einmal gemeinsam. Zu Hause wiederholen Sie diese Übungen dann in Eigenregie. Als Zeitbedarf hierfür sollten Sie täglich 10-15 Minuten einplanen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie nervenaufreibend diese Situation für Sie sein kann. Gerne unterstütze ich auch Sie als Eltern darin, endlich wieder entspannter zu werden und gelassener Reagieren zu können.

Ihr Weg zu mir

Mir ist klar, dass Sie jede Menge Fragen haben. Es ist mit wichtig, dass ich Zeit für Sie habe und Ihnen möglichst viel Klarheit verschaffe. Daher bitte ich Sie, sich ein 15-minütiges kostenfreies Erstgespräch zu buchen. Ich rufe Sie zum vereinbarten Termin an und beantworte gerne Ihre Fragen. Den Link zur Terminbuchung finden Sie direkt unter diesem Beitrag.

Was Sie beachten sollten

Für den Besuch in meiner Praxis entscheiden Sie sich am besten für bequeme Hosen, gerne auch Sporthosen. Bitte auch für das begleitende Elternteil, da Ihre Hilfe benötigt wird. Außerdem können Sie für sich und Ihr Kind gerne dicke Socken mitbringen. Alternativ stehen Ihnen im Eingangsbereich Hausschuhe zur Verfügung. Der Zutritt zu den Räumen mit Straßenschuhen ist leider nicht möglich, da wir oft auf dem Boden arbeiten.