Immer wieder erlebe ich Eltern, die sich bei unterschiedlichen Themen rund um ihre Kinder staatliche Regulation wünschen. So war es auch kürzlich bei einer Schulung, die ich besucht habe. Es war zwar nicht das Kernthema, doch die Sprache kam auf die Wirkung der sozialen Medien auf Kinder. Plötzlich war von Kindeswohlgefährdung die Rede und der Ruf nach gesetzlichen Regelungen wurde laut.
Ich will dieses wichtige Thema keinesfalls klein reden. Jedoch frage ich mich, wie eine gesetzliche Regelung ganz praktisch überhaupt möglich sein könnte. Und ist es wirklich die Verantwortung des Staates, hier aktiv zu werden?
Elterliche Verantwortung
Ich kann verstehen, wenn Eltern mühe haben, den Durchblick bei all den vielen Angeboten zu behalten. Es gibt ja auch eine ganze Menge sinnvoller Onlineangebote für Kinder. Nur TikTok, Instagram und Co. gehören sicherlich nicht dazu. Diese sind eigentlich erst ab einem Alter von 13 Jahren erlaubt. Inwiefern die Betreiber der Plattformen diese Altersgrenzen überhaupt kontrollieren wird in den Medien immer wieder in Frage gestellt. Umso wichtiger ist es für Eltern zu wissen, was ihre Kinder im Netz tun. Dabei geht es nicht um Kontrolle sondern um Begleitung. Nur wenn Eltern einen sicheren Rahmen vorgeben und diesen auch durchsetzen, können Kinder den sicheren Umgang mit Social Media erlernen.
Praktischer Lösungsansatz
Wenn ich in meiner Praxis mit Kindern über Bildschirm- und Internetnutzung spreche erkläre ich ihnen folgendes: „Der Bildschirm, ganz egal ob der vom Fernseher oder der vom Smartphone, ist nicht gut für deine Augen. Außerdem verhindert er, dass du dir Dinge, die du gelernt hast, merken kannst. Also kein Bildschirm direkt nach dem Lernen oder den Hausaufgaben. Zwischen Lernen und Bildschirmnutzung muss wenigstens eine halbe Stunde liegen. Wenn du grundsätzlich die Erlaubnis hast, ins Internet zu gehen, solltest du dort nichts veröffentlichen, was du nicht auch genauso auf ein großes Plakat schreiben und ans Rathaus hängen würdest. Dabei muss dir klar sein, dass du das Plakat abnehmen kannst und die Sache nach ein paar Wochen vergessen ist. Das Internet vergisst nichts und irgendwo tauchen Inhalte immer mal wieder auf. Überlege dir also gut, welche Informationen du mit dir unbekannten Personen teilen willst.“
Elterliche Begleitung
Den Eltern erkläre ich, wie wichtig es ist, Kinder im Netz zu begleiten. Webseiten gemeinsam zu besuchen und zu schauen, ob sie für das Kind geeignet sind oder nicht gehört in jedem Fall dazu. Auch eine klare zeitliche Begrenzung der Zeit, die zur Unterhaltung im Netzt verbracht wird, ist sinnvoll.
Natürlich gibt es um dieses Thema bei den meisten Familien immer wieder Diskussionen. Das beliebteste Argument der Kinder ist, dass alle anderen viel länger ins Netz dürfen. Den Eltern empfehle ich dann, nachzufragen, wer konkret denn alle anderen sind. Meist kommt dabei nämlich heraus, dass es sich nur um eine kleine Gruppe der Mitschüler handelt.
Unterstützung für Eltern
Sollten Sie sich Sorgen über den Medienkonsum Ihres Kindes machen, oder noch keine gute Regelung zur Mediennutzung gefunden haben, bin ich für Sie da. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.