Lernen ist Gift für den Familienfrieden

Was ich in meiner Praxis häufig beobachte sind Konflikte zwischen Eltern und Kindern, wenn es um die Themen Lernen und Hausaufgaben geht. Ich habe den Eindruck, kein anders Thema birgt so viel Konfliktpotential. Ist das Lernen also Gift für den Familienfrieden?

 

Regelmäßiger Ärger

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mein Vater mich als Kind auf fast jedem Sonntagsspaziergang irgend etwas abgefragt hat. Ich fand es schrecklich! Und schlussendlich habe ich die Sonntagsspaziergänge irgendwann einfach boykottiert. So harmlos läuft das in den Familien, ich ich aus meiner Praxis kenne, selten ab. Bei den meisten gibt es regelmäßig Ärger um Hausaufgaben und Lernstoff. Familien mit Kindern in den unteren Klassen haben es erfahrungsgemäß etwas schwerer. Sie sind einfach noch näher dran. Irgendwann so um die 8. Klasse ändert sich das dann. Ab da kümmern sich die meisten Kinder selbständig um ihre Schulsachen.

 

Nerven-Zerreißprobe

Bis dahin ist der Familienfrieden allerdings regelmäßig in Gefahr. Egal, ob das Kind gerade mal wieder keine Ahnung hat, was eigentlich die Hausaufgabe ist oder ob es am Tisch nur rumhampelt und ständig versucht etwas anderes zu tun. Häufig steckt neben einem Motivationsproblem ein Konzentrationsmangel, gepaart mit geringer Ausdauer, dahinter. Alles keine guten Voraussetzungen um die Hausaufgaben schnell zu erledigen. Wohl aber eine explosive Mischung. Da brauchen Eltern starke Nerven.

 

Mögliche Ursachen

Ich werde in meiner Praxis häufig gefragt, was die Ursache für ein solches Verhalten ist. So pauschal lässt sich das leider nicht sagen. Allerdings erkenne ich in meinen Grunduntersuchungen häufig übersprungene oder ausgelassene Entwicklungsschritte. Meist ist im ersten Lebensjahr irgend etwas nicht so gelaufen, wie es hätte sollen. Weshalb das passiert ist, lässt sich im Nachhinein kaum mit Sicherheit sagen. Für mich ist es allerdings auch nicht so wichtig. Die Frage, ob ich etwas dagegen tun kann ist da schon deutlich interessanter.

Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass man diese fehlenden Entwicklungsschritte mit dem richtigen Training nachreifen lassen kann. Und das in jedem Alter. Vorausgesetzt, die Übungen werden zu Hause regelmäßig und richtig gemacht.

 

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