Bald ist es soweit: In gut vier Wochen, am 19. April, fangen die diesjährigen Abiturprüfungen an. Zumindest bei uns in Baden-Württemberg. In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass so kurz davor sowohl bei den Abiturienten als auch bei den Eltern die Nerven blank liegen.
Die meisten Eltern fiebern mit und sind oft aufgeregter als die Abiturienten selbst. Dabei ist es in dieser Zeit die Aufgabe der Eltern, beruhigend an der Seite ihrer Kinder zu sein, sie, wenn möglich, mit leckerem Essen zu verwöhnen und ein offenes Ohr für ihre Sorgen zu haben.
Ich erlebe immer wieder, dass in dieser Vorbereitungsphase die Zeiten am Schreibtisch immer länger werden. Logisch, es muss ja auch nicht gerade wenig Schulstoff in die Köpfe. Dadurch kommt es leider zu immer weniger Bewegung. Das ist schade, denn zum einen lernen wir in Bewegung viel besser, zu anderen baut Bewegung unsere Stresshormone ab. Und davon gibt es in der Abi-Vorbereitung ja reichlich.
Das Gehirn braucht Pausen
Leider wird Schülern häufig vermittelt, sie müssten ununterbrochen lernen, um gut zu sein. Ich erlebe das oft schon bei Grundschülern. Da wird erwartet, dass das Wochenende oder die Ferien dazu genutzt werden, die Wochenpläne aufzuarbeiten, die während der Schulzeit nicht geschafft wurden. Dadurch fehlen den Schülern wertvolle Pausenzeiten.
Unser Gehirn braucht aber ganz dringend Pausen, um das Gelernte sauber „abspeichern“ zu können. Nach einer intensiven Lerneinheit feuern die Neuronen noch eine weile weiter und bauen somit stabile Verbindungen zum Gelernten. Eine Pause auf dem Sofa oder ein kleiner Spaziergang unterstützen das Gehirn bei seiner Arbeit. Wer also nach dem Lernen einfach mal eine Viertelstunde nichts tut, macht alles richtig.
Was leider nicht funktioniert, ist die Pause mit Handy. Jeder Bildschirm hat eine gewisse Flackerfrequenz, die auf unser Gehirn wirkt. Leider ist diese besonders ungünstig, wenn das Gehirn gerade Lerninhalten abspeichern will.
Im Schlaf lernen
Ausreichend Schlaf ist aus ganz vielen Gründen zu empfehlen. Was das Lernen betrifft ist er allerdings unerlässlich. Schlaf fördert Lernen und Behalten, Kurzzeitgedächtnis, Konzentration und Erinnern.
Wir alle durchlaufen jede Nacht unterschiedliche Schlafphasen. Eine davon ist die REM-Phase. REM ist die Abkürzung für rapid eye movement. Sie heißt so, weil sie durch heftige Augenbewegungen gekennzeichnet ist. Während dieser Phase werden prozeduale Gedächtnisinhalte gefestigt, also alles, was mit Bewegungsabläufen zu tun hat. In der Tiefschlafphase dagegen wird neu gelerntes reaktiviert, vertieft und zum Teil neu geordnet.
Wer also, besonders in der Prüfungsvorbereitung auf seine Schlafqualität achtet, lernt buchstäblich im Schlaf.
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