Langsam aber sicher kommen wir wieder in eine herausfordernde Phase des Schuljahres. Es geht mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Das bedeutet, Weihnachtsaufführungen müssen eingeübt werden, die Weihnachtsfeiern wollen organisiert sein und Elternabende müssen auch noch geplant werden. Zwischen all dem Trubel sind dann auch noch Klassenarbeiten zu schreiben. Puh!
Klassenarbeiten im Weihnachtstrubel
Ich beobachte in meiner Praxis schon seit vielen Jahren, dass das auch eine Zeit ist, in der ich vermehrt nach guten Lerntechniken gefragt werde. Kein Wunder, denn zu dem ganzen Weihnachtstrubel kommt auch noch eine geballte Ladung Klassenarbeiten. Nach den Herbstferien wurde genügend Stoff erarbeitet um ihn in einer Klassenarbeit abzufragen. Das bedeutet für Schüler leider auch, sie müssen mehr Zeit am Schreibtisch verbringen. Nur wie lässt sich diese effektiv gestalten?
Zauberformel?
Eines vorweg: Die Zauberformel für effektives Lernen gibt es nicht! Daher ist es wichtig, sich mit unterschiedlichen Lerntechniken zu befassen und diese auszuprobieren. Nur wenn ich viele mögliche Wege kenne, werde ich den für mich optimalen finden. Darüber hinaus ist auch nicht jede Lerntechnik für jeden Stoff optimal geeignet. Ich werde beispielsweise ein Gedicht anders lernen als die Matheaufgaben. Drei Methoden zum ausprobieren stelle ich Ihnen im Folgenden vor.
1. Lesen, erzählen und aufschreiben
Lassen Sie sich von Ihrem Kind den zu lernenden Stoff laut vorlesen. Danach erzählt Ihnen Ihr Kind in eigenen Worten, was es gerade gelesen hat, es fasst den Text also zusammen. Nun schreibt es sich die Zusammenfassung in seinen Worten auf. Diese Methode macht es Ihrem Kind leichter, Wissen im Gedächtnis zu speichern.
2. Wortbox
Für die Wortbox werden Karteikärtchen mit Lernwörtern beschriftet. Jeden Tag werden nun fünf Kärtchen wie folgt geübt: Zuerst buchstabiert Ihr Kind das Wort, inklusive der Großbuchstaben. Nehmen wir als Beispiel das Wort „Igel“. Ihr Kind buchstabiert dann: „Großes I – g – e – l“. Sollte es beim Buchstabieren einen Fehler machen, unterbrechen Sie es sofort mit einem Stopp und helfen ihm gegebenenfalls mit Rechtschreibregeln. Fehlerwörter werden direkt am nächsten Tag wiederholt, der Rest nach einer Woche. Diese Methode ist nicht nur zum Erlernen der Rechtschreibung geeignet, sondern auch für Vokabeln.
3. Rhythmisches Lernen
Das rhythmische Lernen eignet sich besonders für das Üben einfache Matheaufgaben, das 1 x 1 sowie Aufzählungen, wie zum Beispiel die Bundesländer. Entweder werfen Sie und Ihr Kind einen Ball hin und her oder Ihr Kind wirft den Ball gegen eine Wand und fängt ihn wieder. Jedes mal, wenn Ihr Kind den Ball in Händen hält, nennt es beispielsweise die nächste Zahl der zu lernenden 1 x 1 Reihe. Meiner Erfahrung nach ist es für viele Kinder so einfacher zu lernen, als wenn sie am Schreibtisch sitzen müssen.
Was, wenn es trotzdem nicht klappt?
Ich spreche durchaus oft mit Eltern, deren Kinder nicht oder nicht gut lernen können, obwohl sie viele Lerntechniken kennen. Meiner Erfahrung nach hat das nichts mit mangelnder Neugier, Lernbereitschaft oder gar Intelligenz zu tun. Ich stelle in meinen Grunduntersuchungen immer wieder fest, bei diesen Kindern ist die frühkindliche Entwicklung nicht optimal gelaufen und nun wird die Hirnleistung zur Kompensation benötigt. Ich mache allerdings auch die Erfahrung, dass sich diese Probleme typischerweise mit einem Wahrnehmungstraining bessern.
Individuelle Unterstützung
Ihr Kind ist klug, hat aber trotzdem Lernschwierigkeiten und Sie wollen ihm gerne helfen? Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.