Nr. 171

Mögliche Ursachen für Blackouts und was man dagegen tun kann

Viele haben es schon einmal erlebt. Man hat sich lange und gründlich auf eine Klassenarbeit, Klausur oder Prüfung vorbereitet und dann herrscht im entscheidenden Moment Leere im Kopf. Als ob jemand einen unsichtbaren Stecker gezogen hätte, totaler Blackout, nichts von all dem Gelernten ist abrufbar. Was für eine unangenehme Situation! Gründe hierfür gibt es viele. Oftmals ist es die eigene Persönlichkeitsstruktur, die die Grundlage bietet. Oder die (Eigen-)Wahrnehmung ist unzureichend gebahnt und sorgt ihrerseits für eine ungünstige Konstellation. Lassen Sie mich das an drei Beispielen verdeutlichen.

Eigendruck

Unter hohem Eigendruck bis hin zum Perfektionismus leiden meiner Erfahrung nach viele Menschen. Eigendruck kann natürlich eine Menge Probleme im Gepäck haben. Blackouts gehören gerne dazu. Weshalb ist das so? Der Eigendruck lässt keine schlechte Leistung zu. In einer Prüfungssituation kann er das sympathische Nervensystem so weit hochfahren, dass dies so zu sagen eine Sicherung umlegt und in den Todstellmodus schaltet. Und dann herrscht schlagartig Leere im Kopf. Nichts geht mehr. In meinen Grunduntersuchungen stelle ich in solchen Fällen immer wider fest, dass die frühkindlichen Reflexe nicht sauber integriert wurden. Ich mache allerdings auch die Erfahrung, dass sich die Reflexintegration nacharbeiten lässt und sich in der Folge Eigendruck und Blackouts bessern können. Als Akutlösung empfehle ich den Blick aus dem Fenster, möglichst an den Horizont und mindestens drei tiefe Atemzüge.

Versagensangst

Die Angst vor dem Versagen kann so übermächtig werden, dass sie ebenfalls, beispielsweise in Prüfungssituationen, eine Todstellreaktion aktivieren kann. Versagensängste haben meiner Erfahrung nach häufig mit mangelndem Selbstwertgefühl und mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Und dahinter können eine ganze Reihe von Ursachen stecken. Eine der weniger bekannten kann beispielsweise die taktile Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (TVWS), also eine nicht adäquate Reizverarbeitung von Hautreizungen, sein. Wer sich in seiner Haut nicht wohl fühlt, hat häufig ein schlechtes Selbstbild und kann unter Versagensängsten leiden. In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass sich auch die Hautreizleitung mit gezielten Übungen verbessern lassen kann. In der Folge können auch Versagensängste gemildert werden. Als Sofortmaßnahme empfehle ich, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Dankbarkeit und Angst schließen sich nämlich gegenseitig aus.

Anlernmuster

Manchmal scheinen sich Blackouts in einer Familie fast schon zu vererben. Das ist natürlich nicht möglich, da es hierfür keine genetische Komponente gibt. Allerdings lernen Kinder nun mal von ihren Eltern. Ein Anlernmuster kann beispielsweise übernommen werden, wenn die Eltern emotional genug von ihren eigenen Problemen berichten. Dann wird das Kind sich mit einiger Wahrscheinlichkeit so hineinsteigern, dass es selbst Prüfungsangst und Blackouts erlebt. Hier können die Eltern die Situation für das Kind verbessern, indem sie ihre Probleme für sich behalten und selbst lösen. Als Akutlösung für das Kind empfehle ich einen „Exit-Anker“. Wenn es merkt, dass die Prüfungssituation zu unangenehm wird, greift es beispielsweise an den Anhänger seiner Kette, der es daran erinnert, dass es seine eigenen Erfahrungen machen darf. Meiner Erfahrung nach nehmen solche Anlernmuster zumeist Kinder an, deren Selbstvertrauen nicht besonders gut ausgeprägt ist. Hierfür kann es natürlich viele Gründe geben, unter anderem die frühkindliche Entwicklung. Auch in diesen fällen erlebe ich immer wieder, dass mit gezielten therapeutischen Übungen Verbesserungen erzielt werden können.

Individuelle Begleitung

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