Wenn ein Kind in der Schule nicht mehr richtig mitkommt, suchen Eltern gerne Rat in meiner Praxis. Meist haben sie zuvor einiges ausprobiert. Von Nachhilfe über Logo- bis Ergotherapie kann alles dabei sein. Typischerweise hat nichts nachhaltig geholfen. Es kam zu einer kurzzeitigen Verbesserung, danach war es schlimmer als zuvor. Verständlich, dass die Verzweiflung groß ist. Für mich ist das mein täglich Brot. Meist ähneln sich die Geschichten dahinter. Alles lief gut, bis es komplett weggebrochen ist und alles nur noch anstrengend war. Nur weshalb? Was war der Auslöser?
Viele Faktoren
Meiner Erfahrung nach kommen mehrere Ereignisse zusammen, die sich gegenseitig hochschaukeln, bevor diese eine letzte Tropfen das Fass zum überlaufen bringt. Schauen wir uns ein Beispiel an:
Paula (Name frei erfunden) war eine gute Grundschülerin. Die Schulempfehlung fürs Gymnasium holte sie sich mit Leichtigkeit. Mit dem Schulwechsel fingen dann aber die ersten Schwierigkeiten an. Paula vermisste ihre Freundinnen aus der Grundschule, die nun auf andere Schulen gingen. Neue Freundschaften knüpfte sie nur sehr zaghaft. Hinzu kam der nun deutlich umfangreichere Schulstoff. Zum ersten mal in ihrer Schullaufbahn reichte es für Paula nicht, dem Unterricht aufmerksam zu folgen. Sie musste lernen. Da sie nun mehr Zeit für die Schule brauchte, konnte sie sich noch weniger mit ihren alten Freundinnen treffen. Paula war traurig. So hatte sie sich das Gymnasium nicht vorgestellt!
Als dann in Klasse 6 nun auch noch die zweite Fremdsprachen hinzu kam, wurden Paulas Noten immer schlechter. Sie zog sich mehr und mehr in sich zurück, wurde immer trauriger und wollte nicht mehr zur Schule gehen. Mit Nachhilfestunden hatten es die Eltern schon längst vergeblich probiert. Trotzdem war nun, kurz vor den Sommerferien, die Versetzung gefährdet.
Was dahinter stecken kann
In meiner Grunduntersuchung stellte ich fest, dass Paula einige Defizite in der Wahrnehmungsverarbeitung mitbrachte. Unter anderem arbeiteten die Grundfunktionen der Augen nicht gut zusammen. Daher konnte Paula keine sauberen Seheindrücke erzeugen. Außerdem konnte sie Seheindrücke nicht stabil halten. Bei ihr waberten die Buchstaben munter vor sich hin. Darüber hinaus konnte sie mit den Augen nicht flüssig an der Zeile entlang gleiten, die sie gerade las. Da Paula ein helles Köpfchen war, konnte sie all das in der Grundschule noch gut kompensieren. Mit den gestiegenen Anforderungen auf dem Gymnasium reichte ihre Kraft dafür schlicht nicht mehr aus und mit der zweiten Fremdsprache war dann alles zu viel.
Lösungsansatz
Wie gesagt, für mich sind solche Geschichten alltäglich. Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass diesen Kindern mit einer Wahrnehmungstherapie geholfen werden kann. Diese kann das System wieder stabilisieren und für eine gute Wahrnehmung sorgen. Somit wird die Kraft, die zuvor zur Kompensation benötigt wurde wieder frei und kann anderweitig eingesetzt werden.
Hören wir uns?
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