Pubertät ist, wenn Eltern komisch werden, so sagt man. In meiner Praxis erlebe ich häufig Eltern mit pubertierenden Kindern. Dabei beobachte ich oftmals, wie sich die Kommunikation verändert. Plötzlich müssen sich Eltern mit dem oppositionellen Verhalten ihrer Kinder auseinandersetzen.
Kleine Rebellen
Ein bisschen Rebellentum gehört zum Prozess der Abnabelung einfach dazu. Das ist okay. In der Pubertät darf man das eigene Kind noch einmal neu und von einer ganz anderen Seite kennenlernen. So manche Eltern haben das Gefühl, sie bekommen ständig ein unsichtbares Dagegen-Schild gezeigt. Egal was sie sagen oder tun, das Kind will es nicht. Und so manches mal äußert sich der Widerstand auch lautstark. Wutausbrüche sind keine Seltenheit, Meinungsverschiedenheiten häufen sich. In den meisten Familien wird die Stimmung insgesamt angespannter und gereizter. Auch weil die Pubertät nicht selten von Respektlosigkeiten gegen über Eltern, Geschwistern und Lehrern geprägt ist.
Glückspilze
Doch manche Eltern haben Glück. Sie bekommen von der Pubertät ihre Kinder kaum etwas mit. Ein gelegentliches Augenrollen oder ein flapsiger Spruch sind das Äußerste. Wie kann das sein? Nun, jedes Kind hat seine ganz individuelle Entwicklung. Im Hinblick auf die Pubertät ist eine ordentlich ausgereifte Trotzphase in jüngeren Jahren besonders wichtig. Denn wurde die Trotzphase nicht ausreichend durchlaufen, wird diese in der Pubertät nachgeholt. Meiner Erfahrung nach hat die Trotzphase mit zunehmendem Alter allerdings auch eine ganz andere Qualität und lässt sich sehr viel schlechter ertragen.
Pubertät und Schule
Wie so oft ist es die frühkindliche Entwicklung, die das Fundament legt. Wer bereits vor der Pubertät viel Kraft und Ausdauer aufbringen muss, um Alltagsaufgaben zu bewältigen, der wird in der Pubertät eventuell nicht mehr genug Kraftreserven haben. Darüber hinaus wird in der Pubertät das junge Gehirn grundlegend restrukturiert. Sind die Entwicklungsschritte der frühkindlichen Entwicklung dann nicht sauber abgeschlossen, ist das eine ganz ungünstige Kombination für schulisches Lernen. In meiner Praxis erlebe ich, wie Kinder in der Schule dann regelrecht einbrechen.
Immer jünger in der Pubertät
Die größte Dichte an pubertierenden Schülern findet sich wohl immer noch in der Klassenstufe acht. In den letzten Jahren beobachte ich allerdings ein immer früheres Einsetzen der Pubertät. Zumeist bei den Mädchen, da ist es mit dem Beginn der Periode nunmal offensichtlicher. Die jüngste meiner Patientinnen war bei einsetzen der Periode gerade mal neun Jahre alt. Aber auch Jungs kommen nach meiner Beobachtung heutzutage früher in die Pubertät. Kleine Oppositionisten im Alter von elf Jahren erlebe ich durchaus in meiner Praxis.
Pubertät ist ein Prozess
Machen Sie sich keine Sorgen darüber, wie es sein wird, wenn Ihr Kind die Pubertät erreicht hat. Erstens wird es ohnehin ganz anders, als Sie es sich heute vorstellen. Zweitens ist das ja ein langsamer Prozess. Sie werden also nicht eines Tages aufstehen und sich mitten in der Pubertät wiederfinden. Sie und Ihr Kind haben Zeit, sich an diese Veränderungen zu gewöhnen.
Sie sind nicht alleine
Sie müssen da nicht alleine durch. Wenn Sie sich Unterstützung wünschen, bin ich für Sie da. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.