Nr. 172

Passt mein Kind noch in die Babyklappe?

In meiner Praxis erlebe ich häufig Eltern, die sich hilflos im Umgang mit ihrem Kind fühlen. Gut, das lieg vermutlich daran, dass meine jungen Patient:innen mit ihrem besonderen Verhalten für ihre Eltern zur Herausforderung werden können. Ich verstehe das Spannungsfeld der Eltern gut.

Ist es wirklich so schlimm?

Da Therapie aber nun einmal Zeit braucht, gebe ich den Eltern gerne einen Vergleich mit: Als ich noch eine junge Mutter war, gab es ein Fernsehformat, in dem eine ebenso erfahrene wie strenge Merhfachmutter Familien mit herausfordernden Kinder mit Erziehungstipps begleitet hat. Um das Familienleben gut beurteilen zu können, wich sie ihnen quasi nicht von der Seite. Natürlich auf Schritt und Tritt vom kompletten Fernsehteam begleitet. Stellen Sie sich also die Situation vor, wie Ihr Kind gerade mal wieder aus der Reihe tanzt, eine fremde Frau sich einmischt und Ihnen vorgibt, was nun zu tun ist. Alle Kameras und Mikrophone sind auf Sie gerichtet, die Szene ist perfekt ausgeleuchtet und Sie wissen ganz genau, das bleibt nicht in der Familie, das wird im Fernsehen zur Schau gestellt. Was auch immer Ihr Kind gerade tut, ist es wirklich so schlimm? Ist es so schlimm, dass Sie über Wochen ein komplettes Fernsehteam beherbergen wollen?

Sie sind nicht alleine!

Meist müssen die Eltern in meiner Praxis dann lachen. Nein, so schlimm ist es dann doch nicht. Trotzdem gibt es sie natürlich, diese dunklen Momente der Verzweiflung, der Überforderung und des Gefühls als Eltern völlig versagt zu haben. Also wäre die Babyklappe vielleicht doch eine Option? Natürlich nicht! Entspannen Sie sich, sie sind weder mit Ihren Gedanken noch mit der Situation an sich alleine. Vielleicht ist Ihre Familie für Sie da oder Ihre Freunde oder Ihre Vereinskameraden, mit denen Sie sich austauschen können und die Sie um Unterstützung bitten können. Auch ich bin gerne für Sie da und biete Ihnen individuelle Unterstützung für Ihr Kind und für Sie als Eltern.

Mögliche Ursachen

Weshalb macht mein Kind das? Diese Frage höre ich oft. Konkret beantworten kann ich Sie allerdings erst, wenn ich meine Grunduntersuchung durchgeführt habe. Meiner Erfahrung nach stecken hinter den ungewöhnlichen Reaktionsmustern des Kindes häufig Schwierigkeiten in der Wahnehmungsverarbeitung. Sinnesreize müssen korrekt empfangen, weitergeleitet und verarbeitet werden, damit eine angemessene Reaktion ausgelöst werden kann. Funktioniert dieser Prozess nicht sauber, ist das Kind in seinen Handlungsalternativen stark eingeschränkt. Es kann einfach nicht anders, egal wie sehr es sich bemüht. Da hilft dann nunmal auch keine Erziehung, egal mit oder ohne Fernsehteam, und auch eine Babyklappe wird an der Situation für das Kind nichts ändern.

Individuelle Begleitung

Was meiner Erfahrung nach allerdings etwas ändern kann sind spezialisierte Therapiekonzepte, die die Wahrnehmungsverarbeitung verbessern können. Eltern berichten mir von Entspannung der Gesamtsituation und Erleichterung für die Ganze Familie. Wenn auch Sie sich individuelle Begleitung wünschen, lernen Sie mich gerne unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gleich ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.