Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Da erzähle ich Ihnen ganz sicher nichts Neues. Das ewige Höher, Schneller, Weiter erfordert große Leistungsbereitschaft. Auch von Kindern. Ich beobachte immer häufiger, wie daraus ein ungesunder Kreislauf werden kann, dessen eng gestrickter Zeitplan kaum noch Pausen zulässt. Sind Pausen etwa überbewertet?
Gleichgewicht der Gegensätze
Für uns alle, jedoch besonders für Kinder, ist es wichtig, Gegensätze möglichst auszugleichen, ins Gleichgewicht zu kommen, einen Mittelweg zu finden. Ebenso wie ständige Höchstleistung ungesund ist, ist es nunmal auch das ständige Nichtstun. Kinder brauchen Herausforderungen, um an ihnen wachsen zu können. Und sie brauchen Pausen, um sich wieder erholen zu können. Dabei ist das was als herausfordernd empfunden wird ebenso individuell wie die benötigte Pausenzeit. Außerdem ist nicht jeder Tag gleich. Was an einen Tag mühelos gelingt, kann an einem anderen zur Herausforderung werden.
Mit Langweile zu Problemlösungen
Vielleicht ist Ihnen das ja auch schon einmal passiert: Sie grübeln den ganzen Tag erfolglos über Lösungsmöglichkeiten für ein Problem. Am nächsten Morgen, unter der Dusche, wenn Sie gar nicht mehr daran denken, scheißt Ihnen dann plötzlich die Lösung durch den Kopf. Einfach so. Das liegt nun einerseits daran, dass Ihr Gehirn morgens ausgeruht und frisch ist. Andererseits passiert unter der Dusche für Ihr Gehirn aber auch nichts spannendes. Jeden Morgen die gleiche Prozedur langweilt es eher, es macht Pause, beschäftigt sich mit etwas anderem und findet dabei das ungelöste Problem von gestern. Und ehe der Gedanke daran den Weg in Ihr Bewusstsein gefunden hat, hat Ihr Gehirn – schwups – eine Lösung parat.
Pausen sind wichtig für Lernprozesse
Bei Ihrem Kind ist das nicht anders. Da es sich allerdings noch entwickeln und viel lernen muss, braucht es auch mehr Pausen. Nur wenn das Gehirn anfängt, sich zu langweilen und von sich aus anfängt, sich mit etwas anderem zu beschäftigen, ist der Weg für Kreativität fei. Darüber hinaus geben Pausen dem Gehirn die Möglichkeit, Gelerntes zu verfestigen und Verbindungen zu ähnlichen Themen herzustellen. Dieses vernetzte Denken wiederum erleichtert den Lernprozess, da neue Dinge mit bereits bekannten verglichen werden und Gemeinsamkeiten oder unterschiede gefunden werden können.
Lernschwierigkeiten
Trotz ausreichender Pausen können manche Kinder erhebliche Schwierigkeiten mit dem Lernen haben. Wie kann das sein? Meiner Erfahrung nach hängt das häufig mit Konzentrationsstörungen, Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen sowie unzureichender Reflexintegration zusammen. Ich mache allerdings auch die Erfahrung, dass sich die daraus resultierenden Probleme mit gezielten neurophysiologischen Übungen beheben lassen können und eine altersgerechte Entwicklung der schulischen Fähigkeiten erreicht werden kann.
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