Purzelbaum? Kann doch jeder, oder?

Manchmal sind es die Kleinigkeiten, die den berühmten Stein ins Rollen bringen. Das erlebe ich in meiner Praxis immer wieder. Wenn beispielsweise ein Kind in der Schule motorisch auffällt, weil es beispielsweise keinen Purzelbaum kann.

 

Aufmerksame Lehrer

Meist ist das der Anfang einer Odyssee für die Eltern. Auf der Suche nach Hilfe durchlaufen sie für gewöhnlich mehrere Stationen, bevor sie in meiner Praxis landen. So war es auch bei den Eltern eines zehnjährigen Jungen. Als die Mutter mit ihm in meine Praxis kommt ist sie ziemlich ratlos. Der Junge ist im Sportunterricht aufgefallen, weil er keinen Purzelbaum hinbekommt. Anstatt sich über den Rücken abzurollen pflatscht er auf die Matte. Egal welche Hilfestellung er auch bekommt, es geling ihm nicht. Da das für die Schule kein altersgerechter Entwicklungsstand ist, hat sie Kontakt zu den Eltern aufgenommen.

Wie so oft war für die Eltern die erste Anlaufstation der Kinderarzt. Dieser hatte dann Ergotherapie verordnet. Damit wurde die Motorik des Kindes insgesamt schon besser. Der Purzelbaum klappt aber immer noch nicht. Inzwischen haben sich Schulprobleme dazugesellt und die Eltern machen sich viel mehr Sorgen, wie der Übergang an die weiterführende Schule gelingen kann, als über Purzelbäume und Motorik. Schließlich soll das Kind ja kein Berufssportler werden. Andere Eltern haben sie dann zu mir geschickt, weil ich mich nicht nur mit Schulproblemen sondern auch mit auffälligen Verhaltensmustern auskenne.

 

Was dahinter steckt

Im Gespräch erfahre ich, dass das Kind oft beim Einschenken daneben schüttet, schrecklich ungeduldig ist und konzentriertes Arbeiten nur über eine kurze Zeitspanne möglich ist. Aus Erfahrung klingt das für mich nach einem alten Bekannten unter den frühkindlichen Reflexen. Und dieser zeigt sich dann auch ganz deutlich in meiner Grunduntersuchung.

Den Eltern erkläre ich, dass der Purzelbaum schlicht unmöglich ist, da dieser Reflex bei angezogenen Armen für gestreckte Beine sorgt und umgekehrt. Damit kann sich das Kind nicht einrollen, also auch keinen Purzelbaum machen. Außerdem sorgt der Reflex noch für eine schlechte Auge-Hand-Koordination und geringe Ausdauer. Also für die Ungeschicklichkeit beim Einschenken und die geringen Konzentrationsspanne.

 

Und nun?

Die frühkindlichen Reflexe sollten im Laufe des ersten Lebensjahres integriert werden. Das heißt, sie sollten sich nicht mehr zeigen. Sind sie über das erste Lebensjahr hinaus auslösbar, also noch aktiv, können sie für Probleme in alltäglichen Situationen sorgen. In meiner Praxis mache ich gute Erfahrungen mit dem Wahrnehmungstraining. Ich beobachte, dass die Betroffenen sehr viel einfacher durch ihr Leben gehen, sobald die Wahrnehmung gut funktioniert.

 

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