Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass Hausaufgaben in vielen Familien ein Streitthema sind. Schimpfen hilft allerdings nicht bei Hausaufgaben. Weder den Eltern noch den Kindern.
Der tägliche Kampf
In der Grundschule sollten die Hausaufgaben in 20-30 Minuten erledigt sein. Davon können viele Eltern nur träumen! Sie sitzen täglich stundenlang mit ihrem Kind am Tisch, versuchen zu erklären, was zu tun ist und geben Hilfestellungen wo es nur geht. Heute hat das Kind jedoch mal wieder Flausen im Kopf, braucht erst ein bisschen Bewegung, dann etwas zu trinken. Vor allem hat es keine Ahnung, was genau die Hausaufgabe ist und wie sie zu lösen sei. Das Spiel zieht sich nun schon seit einer über Stunde. Zwischenzeitlich konnten Sie bei den Eltern eines Klassenkameraden wenigstens in Erfahrung bringen, was zu tun ist. Puh, jetzt kann es also losgehen. Ihr Kind kippelt derweil mit dem Stuhl, kaut am Bleistift und guckt Löcher in die Luft.
Die Situation hat sich aufgeschaukelt
Da reißt Ihnen der Geduldsfaden, Sie werden laut und fangen an zu schimpfen. Ab jetzt fallen Sätze wie beispielsweise:
- Kannst du dich nicht endlich mal konzentrieren?
- Wenn du so weiter machst, bist du ja morgen noch nicht fertig!
- Was soll nur aus dir werden, wenn du das nicht einmal schaffst?
- Ich weiß gar nicht, weshalb ich dir helfe, wenn dir das doch eh alles egal ist!
Bei Ihrem Kind liegen die Nerven ebenfalls blank. Es schimpf beispielsweise:
- Hausaufgaben sind eh doof!
- Wozu muss ich überhaupt in diese blöde Schule gehen?
- Du hilfst mir ja gar nicht, du schimpfst immer nur mit mir!
Daraufhin fließen dann dicke Tränen und an konzentriertes Arbeiten an den Hausaufgaben ist eh nicht mehr zu denken. Dafür knistert die Luft und wenn es ungünstig weiter geht ist das der Anfang eines dicken Streits.
Weshalb eskaliert die Situation nur jedes mal?
Ihr Kind hat das Gefühl, die Hausaufgaben sein wie der verlängerte Arm der Schule. Während Sie nach Hause kommen und (vermeintlich) Feierabend haben, muss Ihr Kind nach dem Unterricht weiter ran. Ich kann gut verstehen, wenn es sich darüber ärgert. Für die besonders hellen Köpfchen kommen schier endlose Wiederholungen erschwerend hinzu. Sie haben den Stoff schon beim ersten, spätestens beim zweiten, Durchgang verstanden. Jede weitere Wiederholung empfinden sie als Strafe. In logischer Konsequenz versuchen sie, sich der Situation zu entziehen. Das ist blanker Selbstschutz!
Darüber hinaus leiden diese Kinder gerne zusätzlich unter schlecht verschalteter Hörverarbeitung, so meine Beobachtung in der Praxis. Diese sorgt für Schwierigkeiten beim Befolgen mündlicher Aufgaben. Dadurch können mündliche Aufgaben nicht richtig umgesetzt werden. Sagt der Lehrer also, was als Hausaufgabe zu machen ist, kommt das bei diesen Kindern zwar an den Ohren an, kann danach aber nicht richtig verarbeitet werden.
Und nun?
Für mich in der Praxis ist der wichtigste Aspekt, die Familiensituation zu beruhigen. Es gibt unterschiedliche Lösungsansätze. Einer davon ist, das Thema gemeinsam mit der Schule anzugehen und zu lösen. Manchmal reicht auch schon ein kleiner Trick zu Hause: Nach dem Mittagessen gibt es eine kleine Spielrunde. Für zirka 20 Minuten wird einfach etwas schönes gemacht. Danach geht jeder seine Aufgaben erledigen. Die Eltern gehen zurück an den Arbeitsplatz (oder tun sonst etwas, das gerade ansteht) und das Kind geht seine Hausaufgaben machen. Alleine. Eigenverantwortlich.
Quintessenz
Wenn Hausaufgaben den Familienfrieden bedrohen und an den Nerven aller zerren, gilt es, die Situation zu beruhigen. Ich begleite Sie gerne durch diesen Prozess.
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