Zugegeben, auch ich begegne in meiner Praxis nur ganz selten Schülern, die Hausaufgaben toll finden. Die meisten suchen nach einem Weg, sich darum zu drücken.
Ich kann das so gut verstehen! Während berufstätige Eltern Feierabend haben, wenn sie nach Hause kommen, müssen Schüler zu Hause weiterarbeiten. Noch dazu dienen Hausaufgaben ja leider selten der eigenen Belustigung. Wer hat schon wirklich Spaß daran und macht lieber Hausaufgaben als sich mit Freunden zu treffen?
Das Umfeld entscheidet mit
Spätesten in der Pubertät wird dann auch noch wichtig, wie der Freundeskreis zu Hausaufgaben steht. Hilft man sich gegenseitig? Oder ist es vielleicht einfach uncool Hausaufgaben zu machen?
Wie ist die Position der Eltern? Sind nicht erledigte Hausaufgaben pubertäre Rebellion? Weil man die Eltern damit so schön ärgern kann?
Sind wir mal ehrlich, jeder von uns kennt den Kloß im Hals, wenn man ohne gemachte Hausaufgaben in der Stunde saß und darauf hoffen musste, nicht aufgerufen zu werden. Oder man hatte Glück und durfte rechtzeitig bei jemandem aus der Klasse abschreiben. Und dieses „mal keine Hausaufgaben“ wird ja normalerweise nicht zum Problem.
Motivation? Was ist das?
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. Die intrinsische Motivation ist die, die aus mir selbst heraus entsteht. Um bei den Hausaufgaben zu bleiben, wäre das Lernen der Spanischvokabeln intrinsisch motiviert, wenn ich unbedingt wegen der netten Urlaubsbekanntschaft Spanisch lernen will. Wenn ich hingegen nur den Notenschnitt erhalten will, um die Versetzung nicht zu gefährden, handelt es sich um extrinische Motivation. Ich würde es nämlich nicht tun, würde ich auch ohne versetzt.
Selbstmotivation
Weshalb ich das erzähle? Eine Möglichkeit, sich für die Hausaufgaben zu motivieren ist es, zunächst die der unliebsamen Fächer zu erledigen und die des Lieblingsfachs zum Schluss als „Belohnung“ zu machen.
Für alle, die sich an den Schreibtisch setzen und dann eher am Bleistift kauen, als anzufangen, habe ich einen kleinen Trick, der sich in meiner Praxis sehr bewährt hat:
Zu Beginn der Arbeitsphase wird auf die Uhr geschaut und die Uhrzeit notiert. Sobald es wirklich an die Hausaufgaben geht und nichts anderes mehr gemacht wird, wird die Stoppuhr gestartet. Jedes mal, wenn nun beispielsweise etwas zu trinken geholt wird, aus dem Fenster geschaut oder sonst irgend etwas getan wird, da nichts mit den Hausaufgaben zu tun hat, wird die Stoppuhr angehalten. Wird wieder an den Hausaufgaben gearbeitet, wird auch die Stoppuhr wieder gestartet. Am Ende der Arbeitszeit wird nun wieder auf die Uhr gesehen und die Uhrzeit notiert. So lässt sich nun sowohl die Zeit am Schreibtisch, als auch die tatsächliche Hausaufgabenzeit ermitteln.
Der Trick dabei ist, dass es natürlich die Zeit am Schreibtisch länger ist als die Hausaufgabenzeit. Wenn diese beiden Zeiten deutlich voneinander abweichen, ärgert sich unser Unterbewusstsein. Schließlich ist Zeit für sinnvollere Dinge verloren gegangen. Der Erfolg dieser Strategie ist, dass uns unser Unterbewusstsein beim nächsten mal zur Disziplin nötigen wird. Und schon sind die Hausaufgaben viel schneller erledigt.
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