Hausaufgaben sind in vielen Familien ein Grund für schlechte Stimmung. Eltern und Kind haben unterschiedliche Vorstellungen von ordentlichen Aufschrieben, vom Schönschreibheft mal ganz zu schweigen. Auch Mathe müsste doch schon viel besser gelingen. Und was genau ist überhaupt für die Hausaufgabe zu erledigen?
Elternrolle
Ich verstehe alle Eltern, die sich um die schulische Laufbahn ihres Kindes sorgen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich finde es richtig und wichtig, wenn sich Eltern um ihre Kinder sorgen. Kinder brauchen unbedingt die liebevolle Fürsorge ihrer Eltern. Dennoch erlebe ich, besonders wenn es um die Schule geht, eine unklare Elternrolle. Oftmals geprägt durch gesellschaftliche Erwartungen oder die eigene Erziehung. In Gesprächen mit Eltern stelle ich immer wieder fest, welch großer Druck von außen auf ihnen lastet. Alles muss perfekt und das Kind schulisch erfolgreich sein. Nur leben wir alle eben kein mit Filtern überzogenes Hochglanz-Leben. Zur Realität gehört für viele Eltern eben auch der Unmut über die Hausaufgaben.
Lastenverteilung
Zwischen Schule und Eltern sind die Aufgaben grundsätzlich klar verteilt. Während Eltern für Versorgung und Erziehung des Kindes zuständig sind, übernimmt die Schule den Bildungsauftrag. So macht jeder, was er gut kann. Eigentlich eine feine Sache. Allerdings erlebe ich im meiner Praxis immer wieder Eltern, die sich für die Hausaufgaben ihres Kindes verantwortlich fühlen. Hausaufgaben sind jedoch ein Schulthema und fallen somit ganz klar in den Kompetenzbereich der Schule. Meist gibt es hier ein klares Regelwerk, wie nicht erledigte Hausaufgaben geahndet werden. Ihr Kind kennt diese Regeln. Lassen Sie es also selbst entscheiden, ob und wie weit es diese überschreiten möchte. Damit rate ich Ihnen selbstverständlich nicht, die Hausaufgaben zu ignorieren. Natürlich sollten Sie als Ansprechpartner für Fragen für Ihr Kind da sein. Aber Sie sind eben nicht für die Erledigung der Hausaufgaben zuständig.
Entschärfung
Ich mache im meiner Praxis gute Erfahrungen mit klaren Regeln für die Hausaufgaben. Damit lässt sich der Streit um die Erledigung gut entschärfen. Bewährt haben sich folgende Regeln:
- Der Zeitpunkt für die Hausaufgaben ist klar definiert, beispielsweise direkt nach dem Mittagessen.
- Der Ort, an dem die Hausaufgaben gemacht werden, ist definiert. Hier gibt es möglichst wenig Ablenkung. Meist ist es der eigene Schreibtisch des Kindes.
- Für Verständnisfragen hat das Kind einen Ansprechpartner. Das muss nicht zwingend ein Elternteil sein, ältere Geschwister oder Großeltern können diese Aufgabe ebenso übernehmen.
- Die Regeln werden für eine definierten Zeitraum ausprobiert. Währenddessen werden sie auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft und eventuell nachjustiert.
Eigenverantwortung
Mal ganz abgesehen davon, dass Sie sich mit einem solche Regelwerk viel Streit mit Ihrem Kind ersparen, kann es so Eigenverantwortung lernen. Die Erfahrung, dass das eigene Verhalten Konsequenzen hat ist für Kinder ebenso wichtig wie die Erfahrung selbst darüber entscheiden zu können. Gönnen Sie ihm diesen wichtigen Entwicklungsschritt und sich einen etwas entspannteren Umgang mit Hausaufgaben.
Hilfestellung
Auch wenn sich der beschriebenen Lösungsansatz in meiner Praxis bewährt hat, kann es sein, dass Sie vielleicht einen anderen Ansatz brauchen. Es gibt nun mal keine Pauschallösung, die für jeden passt. Ich erarbeite gerne gemeinsam mit Ihnen Ihren individuellen Lösungsansatz. Lernen Sie mich zunächst unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.