Was auf den ersten Blick ein wenig paradox anmutet, erlebe ich tatsächlich in meiner Praxis: Tagträumer können Lehrer nerven. Manchmal sogar so sehr, dass es nicht bei einem Elterngespräch bleibt.
Die Schule wünscht eine Veränderung
Im telefonischen Erstgespräch erzählt mir eine Mutter ihre Sorgen: Ihr Kind geht in die dritte Klasse der örtlichen Grundschule. Es ist wohl ein eher ruhiges Kind, still und auch ein bisschen schüchtern. Neue Situationen mochte es noch nie. Mit dem Schuljahreswechsel ist die Klasse in ein anders Klassenzimmer umgezogen. Seither träumt das Kind vor sich hin und macht im Unterricht so gut wie gar nicht mehr mit. Nun zeigt sich die Schule besorgt, ob das Kind so durch das Schuljahr kommen wird. Meine Erfahrung lehrt mich, besser konkret nachzufragen, ob die Schule schon in irgend eine Richtung aktiv geworden sei. Tatsächlich gab es bereits zwei Elterngespräche, dabei ist das Schuljahr gerade mal sechs Wochen alt. Nun regt die Schule den Übergang in eine Förderschule an, man könne das Kind dort besser fördern. Ich hake weiter nach: Der Schulstoff sitzt zu Hause, in der Schule traut das Kind sich aber nicht zu, die richtige Antwort zu sagen. Deshalb meldet es sich nicht und antwortet oft gar nicht.
Seltsames Sozialverhalten
Außerdem berichtet die Schule, das Kind sei im Umgang mit den Klassenkameraden sehr schwierig. Auf dem Pausenhof steht es immer abseits, spielt nicht mit den anderen. Wenn die Lehrer es ermuntern, sich einer spielenden Gruppe anzuschließen, verweigert es die Situation. So sei das Kind nicht in den Klassenverband zu integrieren und bräuchte darüber hinaus viel zu viel Aufmerksamkeit der Lehrer.
In meiner Praxis erlebe ich so etwas immer mal wieder. (Auch wenn gefühlt die Anzahl der Klassenclowns größer ist.) Für manche Lehrer sind die Tagträumer einfach anstrengend. Gut, ich kann verstehen, wie nervig es werden kann, ein Kind immer und immer wieder anzusprechen, bis es reagiert. Werden Lehrer dann laut und ungeduldig, verschärft sich die Situation eher noch.
Mögliche Ursachen
Kinder, die keine neuen Situationen mögen, können mit dem Wechsel des Klassenzimmers völlig Überfordert sein. Ihnen fehlen die gewohnte Wege in die gewohnte Umgebung. Sich so weit es geht Tod zu stellen kann da eine kindliche Strategie sein. Normalerweise würde ein solches Kind von vorn herein versuchen, derartigen Schlamassel durch Vermeidungs- und Verweigerungstaktiken zu verhindern. Der Klassenzimmerwechsel ist für dieses Kind ein großes Unheil. Da hilft ihm nur noch, einfach nicht mehr zu reagieren.
Meiner Erfahrung nach gibt es immer mehrere Faktoren, die zusammenwirken. Bis irgendwann eben der berühmte letzte Tropfen kommt, der das Fass überlaufen lässt. Typischerweise zeigen sich in meiner Grunduntersuchung dann Schwierigkeiten bei der Wahrnehmungsverarbeitung. Auf Sinnesreize wird dann über- oder unterempfindlich reagiert. Die daraus resultierenden Verhaltensmuster sind für das Umfeld kaum zu verstehen.
Lösungsansatz
Da die Warhnehmungstherapie an vielen unterschiedlichen Ebenen ansetzen kann, erlebe ich sie in meiner Praxis als sehr wirksam. Funktioniert die Verarbeitung der Sinnesreize wieder besser, ändert sich das Verhalten automatisch.
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