Und täglich grüßt das Murmeltier: Herausforderung Hausaufgaben

Jeden Tag wiederholt sich das gleiche Drama, sobald es an die Hausaufgaben geht. Kaum liegen Hefte und Bücher auf dem Tisch, müssen Sie Ihr Kind zur Konzentration ermahnen. Ständig fällt ihm etwas anderes ein. Es hat Durst, muss zur Toilette oder irgendetwas holen. Wenn es am Tisch sitz, starrt es auf sein Heft und weiß nicht, was es tun soll. Ohne Ihre Hilfe schafft es seine Hausaufgaben nicht. Und was eigentlich in wenigen Minuten zu erledigen wäre, zieht sich über den ganzen Nachmittag.

Während die Klassenkameraden draußen spielen, oder ihren Freizeitbeschäftigungen nachgehen, sitzen Sie noch immer über den Hausaufgaben und dem Lernstoff. Sie haben schon alles probiert, mit Belohnungen gelockt, mit Strafen gedroht und gut zugeredet. Es wird einfach nicht besser. An die eigene Freizeitgestaltung ist gar nicht zu denken. Schließlich müssen erst die Hausaufgaben fertig werden. Also üben Sie sich weiter in Geduld. Doch die Nerven liegen blank. Nicht selten rastet ihr Kind aus, brüllt, schlägt mit Türen oder weint. Unter dieser Situation leidet die ganze Familie.

Sie haben den Eindruck, dass der Schulstoff irgendwie nicht in den Kopf ihres Kindes will. Dabei ist es doch klug ,wissbegierig und vielseitig interessiert.

In meiner Praxis erlebe ich solche Geschichten fast täglich. Typischerweise äußert die Schule dann auch irgendwann Bedenken und ein Spießrutenlauf beginnt:

Die Schule fordert die Unterstützung der Eltern ein. Häufig rät sie auch zu Intelligenzteste oder empfiehlt die Diagnostik auf ADS, ADHS, Lese-Rechtschreibschwäche oder Dyskalkulie. Familie, Freunde und Bekannte der Eltern stehen mit mehr oder weniger sinnvollen Ratschlägen zur Seite und üben zusätzlich Druck auf die Eltern aus.

 

Sie sind nicht Schuld!

Sie als Eltern haben nicht versagt und Sie verweigern Ihrem Kind auch nicht die Hilfe, wenn Sie auf all diese Angebote nicht eingehen. Vertrauen Sie auf Ihr Elternherz und bleiben Sie stark – für sich und vor allem für Ihr Kind!

In dieser Situation helfen Sie Ihrem Kind am meisten, wenn Sie sich schützend davor stellen. Denn auch Ihr Kind erlebt den Druck. Und es muss ihn in Form von Hausaufgaben jeden Tag mit nach Hause nehmen und kommt so gar nicht mehr zur Ruhe.

Stellen Sie sich einmal vor, Ihr Chef würde Ihnen jeden Tag noch Arbeit mit nach Hause geben, die Sie bis zum nächsten Tag erledigen sollen. So ähnlich fühlt sich Ihr Kind. Die Hausaufgaben empfindet es als den verlängerten Arm der Schule. Außerdem fühlt es sich ungerecht behandelt, da Sie ja schließlich Feierabend haben, wenn Sie nach Hause kommen.

 

Den Kreislauf durchbrechen

Oftmals helfen kleine Pausenrituale wie zum Beispiel ein kurzes Spiel nach dem Mittagessen, den Kopf frei zu bekommen und Kraft zu tanken. Und wenn dann alle entspannt am Schreibtisch sitzen, kocht die Stimmung nicht so schnell über.

Eine andere Strategie kann sein, Ihr Kind mehr in die Verantwortung zu nehmen. Denn ja, die Situation für Ihr Kind ist nicht schön und nein, Sie können nichts dafür. Von Ihnen will am nächsten Tag allerdings auch niemand die Hausaufgaben sehen. Also geben sie gerne einmal die Verantwortung dahin zurück, wo sie hingehört: zu Ihrem Kind. Meiner Erfahrung nach funktioniert das wunderbar.

Damit ich jetzt nicht falsch verstanden werde, möchte ich eine Sache klarstellen: Ich sage NICH, dass Sie Ihr Kind alleine lassen sollen. Sein Sie bitte weiter Ansprechpartner für alle Fragen. Ich möchte Sie nur ermuntern, Ihre Tätigkeit als „Hausaufgabenpolizei“ aufzugeben.

 

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