Wann sind Eltern gute Eltern?

Auf Eltern lastet heutzutage ein enormer gesellschaftlicher Druck. In meiner Praxis erlebe ich immer mal wieder verunsicherte Eltern. Sie haben das Gefühl, zu Versagen, weil ihre Kinder eben nicht perfekt sind. Was völlig normal ist, bereitet diesen Eltern Kopfzerbrechen um die Zukunft ihrer Kinder. Und dann wird verglichen. Zum Beispiel mit den Nachbarn: Deren Kinder sind immer so höflich. Oder mit den Klassenkameraden der Kinder: Da gibt es jemanden in der Klasse, der nur Einsen schreibt. Und ehe man sich versieht, liegt die Messlatte unerreichbar hoch. Manche Eltern haben dann das Gefühl, bei ihren eigenen Kindern versagt zu haben. Wie schrecklich! Doch wann sind Eltern gute Eltern?

 

Die Vergleichs-Falle

Das tückische beim Vergleichen ist ja, dass man immer nur diesen einen, vermeintlich perfekten, Punkt sieht. Also die höflichen Nachbarskinder zum Beispiel. Die grüßen immer so freundlich und hilfsbereit sind sie auch. Ja, mag sein. Meine Erfahrung lehrt mich allerdings, dass zwischen dem Verhalten von Kindern in der Öffentlichkeit und dem Verhalten zu Hause Welten liegen können. Der Volksmund spricht nicht umsonst von „Straßen-Engeln und Heim-Teufelchen“. Und glauben Sie mir, die Eltern Ihrer Nachbarskinder sind keine Perfekten Eltern, nur weil ihre Kinder grüßen.

 

Das Eltern-Ideal

Weshalb glauben Eltern überhaupt, perfekt sein zu müssen? Vielleicht, weil sie sich eine gute Zukunft für ihre Kinder wünschen und gerne sehen würden, wie ihre Kinder mühelos und glücklich durchs Leben gehen. Diverse Erziehungsratgeber und die entsprechenden Kanäle auf den sozialen Medien leisten durchaus auch ihren Beitrag dazu. Es entsteht ein seltsam verzerrtes Hochglanz-Eltern-Idal-Bild. Auf diesen Kanälen weiß nämlich jeder, wie es mühelos gelingt, die Kinder zu Dings oder Bums zu erziehen. Dabei legt jeder den Fokus auf ein eigenes, einzelnes Thema. So entsteht der Eindruck, dass doch alles ganz einfach gelingen müsste. Denkste! Elternsein ist kein Hobby, das man nebenbei mal eben so mühelos macht. Elternsein ist ein Vollzeitjob!

 

Unperfekt ist sexy!

Tatsächlich empfinden wir Perfektionismus bei anderen eher als störend. Es lässt sie unnahbar, aalglatt und kühl wirken. Was wir hingegen lieben sind die kleinen Fehler und Macken, die eine Persönlichkeit nun einmal ausmachen. Auch wenn ich das in meiner Praxis häufig erläutere, sitzen mir manchmal Eltern mit entsetzten Gesichtern gegenüber, wenn ich für ein wenig mehr Gelassenheit plädiere. Doch alles, was Kinder wirklich brauchen sind verlässliche Eltern. Eltern, die für sie eine sichere Bank sind, die sie mit Liebe unterstützen, ihre Stärken und Schwächen kennen, sie bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen. Vergessen Sie Ihr eigenes Eltern-Idal. Haben Sie den Mut, Ihren eigenen Weg zu gehen und genießen Sie die Zeit mit Ihren Kindern.

 

Ja, aber?

Wenn Sie Ihren Wege nicht alleine gehen wollen und sich Unterstützung wünschen, bin ich für Sie da. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.