Was den Unruhegeist antreibt

Was den Unruhegeist antreibt

In jeder Klasse gibt es einen Unruhegeist. Hat dieser seinen Lehrer genug Nerven gekostet, werden die Eltern zum Gespräch einbestellt. Nicht selten klinglet kurz darauf mein Telefon und der elterliche Hilferuf wird abgesetzt. Das habe ich schon oft erlebt und deshalb weiß ich, dass die Not bei allen Beteiligten jetzt groß ist, besonders bei dem unruhigen Kind selbst. Doch weder Sie als Eltern, noch Ihr Kind kann etwas dafür. Es ist nicht mangelnde Erziehung sonder, meiner Erfahrung nach, ein komplexes, meist neurologisches, Thema.

Erschwerte Impulskontrolle

Was diese unruhigen Kinder gemeinsam haben ist die erschwerte Impulskontrolle. Wir alle haben in unserem Gehirn einen Filter eingebaut, der Sinneseindrücke selektiert und nur einen Bruchteil in unser Bewusstsein übertreten lässt. Damit unser Gehirn nicht völlig überlastet wird, ist das sogenannte Retikuläre Aktivierungssystem (RAS) zwischen unsere Umwelt und unser Bewusstsein geschaltet. Bei den unruhigen Kindern kann es sein, dass das RAS zu viele Informationen passieren lässt. Ist das Kind nun noch dazu ein helles Köpfchen, kann es darüber hinaus auch noch mehr Informationen aufnehmen. Es hört nicht nur den Lehrer sprechen, sondern auch all seine Mitschüler tuscheln und rascheln. Alles gleichzeitig und für sein Gehirn alles gleich wichtig. Um der drohenden Überlastung nun entgegenzuwirken, schaltet das Kind so zu sagen einen Gang runter und erhöht damit die Drehzahl. Somit erhöht sich allerdings auch der Stress direkt. Und um diesen abzubauen, braucht das Kind übermäßige Bewegung. Schlußendlich resultiert daraus die Unfähigkeit, still am Platz sitzen zu bleiben und sich auf eine Sache zu konzentrieren.

Weshalb ist das so?

In meiner Praxis stelle ich häufig fest, dass diese Kinder bestimmte Entwicklungsstufen nicht oder nicht ausreichend durchlaufen haben. In der Folge führt das zu einer neurologischen Unreife, die sich durch verschiedensten Auffälligkeiten bemerkbar machen kann. Eben auch durch Konzentrationsmangel und motorische Unruhe.

Bleibt das so?

Unser Gehirn ist unglaublich anpassungsfähig. Es optimiert sich quasi ständig selbst, strukturiert und reorganisiert, was es gelernt hat. Dabei werden auch ständig neue Verbindungen, sozusagen neue Datenleitungen, angelegt. Das nennt man Neuroplastizität. Ich mache die Erfahrung, dass sich diese Neuroplatizität durch gezielte Übungen nutzen lässt und für die Betroffenen Erleichterung bringen kann.

Individuelle Hilfestellung

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