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Was die Stifthaltung über frühkindliche Reflexe verrät

Eines der Kernthemen in meiner Praxis ist die Entwicklungsverzögerung schulischer Fertigkeiten. Sei es, dass ein Kind nicht Lesen, Schreiben oder Rechnen lernt, sich nicht konzentrieren kann, ständig rumhampelt und den Unterricht stört oder vor sich hin träumt und abwesend ist. Klar, je höher die Anforderungen einer Klasse werden, desto höher sind auch die Anforderungen an die schulischen Fertigkeiten. Sind diese nicht adäquat entwickelt, hat das meiner Erfahrung nach nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun. Viel mehr beobachte ich, dass die frühkindliche Entwicklung nicht optimal gelaufen ist. Dabei kommt es darauf an, dass das Kind seine Entwicklungsschritte in der richtigen Reihenfolge und in der für es individuell richtigen Intensität durchläuft. Passiert das nicht und einzelne Entwicklungsschritte werden zu hastig durchlaufen oder gleich ganz ausgelassen, kann das später für einige Kuriositäten sorgen. Da der Entwicklungsprozess leider recht störanfällig ist, kann beispielsweise eine Erkältung zur falschen Zeit bereits Probleme machen. Falls Sie sich als Eltern also gerade fragen, was Sie falsch gemacht haben, lassen Sie sich gesagt sein, Sie sind nicht schuld.

Weshalb Stifthaltung überhaupt interessant ist

Die Stifthaltung gibt Indizien über den feinmotorischen Entwicklungsstand eines Kindes. Damit einher gehen möglich Rückschlüsse auf die Auge-Hand-Koordination. Eine gute Stifthaltung ermöglicht darüber hinaus möglichst ermüdungsarmes Schreiben. Ich erlebe immer häufiger Kinder, die ihren Stift völlig verkrampft halten. Häufig im sogenannten Dreipunktgriff, also den Stift mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger führen und auf dem Ringfinger ablegen. Manchmal liegt der Daumen dabei über Zeige- und Mittelfinger. Typischerweise ist die Kraftdosierung zu hoch, wobei entweder viel zu fest auf das Papier aufgedrückt wird oder die Finger den Stift viel zu fest halten.

Was sich daraus ablesen lässt

Für mich ist die Stifthaltung ein Indiz für das Fortbestehen frühkindlicher Reflexe. Diese hätte eigentlich im Laufe des ersten Lebensjahres durch höhere Reaktionen abgelöst werden sollen und somit die Entwicklung einer guten Grobmotorik, einer schönen Feinmotorik, gutes Sehen und Hören und eine ordentliche Reizverarbeitung über die Haut ermöglichen sollen. Bestehen sie nun aber fort, können Sie die höheren Funktionen des Gehirns, die für akademisches Lernen benötigt werden, blockieren. In der Folge kann es Schwierigkeiten mit dem Lernen lernen, Lesen, Schreiben und Rechnen, der gleichmäßigen Ausdauer und Kraftdosierung sowie der Aufmerksamkeit geben, um nur einige zu nennen. Ist die Stifthaltung nun also verkrampft und mit zu viel Kraft versehen, erkenne ich darin ein Indiz dafür, dass der frühkindliche Reflex, der für Ausdauer und Kraftdosierung zuständig ist, wohl noch nicht abgelöst wurde und kann entsprechend weiter testen, um den Verdacht zu bestätigen.

Was kann man tun, wenn einzelne frühkindliche Entwicklungsschritte nicht optimal durchlaufen wurden?

Glücklicherweise hat das menschliche Gehirn die wundervolle Eigenschaft, immer weiter zu lernen und sich somit auch immer weiter zu entwickeln. Neuroplastizität heißt das Zauberwort. Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass sich fehlenden oder unzureichende Entwicklungsschritte mit spezialisiertem Training nachreifen lassen. Und das in jedem Alter. Dabei bekommen Sie ein individuelles Trainingskonzept, das durch mich mit Terminen im vierwöchigen Rhythmus begleitet und gestaltet wird. Durch diese regelmäßige Erfolgskontrolle ist die optimale Trainingsintensität gewährleistet. Wenn Sie wissen wollen, ob dieses Training auch für Kind geeignet ist, lernen Sie mich am besten unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.

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