Ich gehöre noch zu der Generation, die ohne viel Technik aufgewachsen ist. Zu meiner Kindheit haben wir draußen gespielt, im Fernsehen gab es nur drei Programme, Telefone hatten Kabel und Wählscheibe und private Haushalte mit Anrufbeantworter waren die absolute Ausnahme.
Ich will jetzt auch gar nicht sagen, dass früher alles besser war. (So alt bin ich dann auch noch nicht!) Allerdings gibt es einen wichtigen Aspekt für die kindliche Entwicklung: Bewegung. Wir sind durch Wiesen gekullert, auf Bäume geklettert und haben Matschkuchen gebacken. All das, was heute so nostalgisch klingt, hat uns in unserer Entwicklung tatsächlich weitergebracht. Weshalb ist das so?
Lernen lernen
Das zentrale Nervensystem (ZNS) ist verantwortlich für Haltung und Gleichgewicht. Bei Kindern ist es noch unerfahren und muss trainiert werden. Je mehr Impulse es bekommt, desto besser kann es funktionieren. Genau hier beginnt ein Kreislauf. Wenn das ZNS gut funktioniert, ist das Gehirn (genauer der Kortex) frei, sich auf höhere Funktionen, wie beispielsweise Schulbildung, zu konzentrieren. Oder anders gesagt, ich brauche ein gut funktionierendes ZNS um lernen zu können.
Ein weiterer Aspekt, der das Lernen erschweren kann sind die frühkindlichen Reflexe. Werden sie nicht richtig integriert, können Sie genau die Funktionen im Gehirn beeinträchtigen, die ich für Aufmerksamkeit, Erinnerung und Schulbildung brauche.
Auch hier schließt sich ein Kreis. Denn viele dieser frühkindlichen Reflexe werden durch Bewegungsmuster integriert, die Kinder, die draußen Spielen meist ausführen. Wie gesagt, wir sind noch durch Wiesen gekullert. In meiner Praxis beobachte ich allerdings, dass immer weniger Kinder wirklich draußen spielen können oder dürfen.
Hinzu kommt ein recht hoher Medienkonsum. Gehen Sie nur einmal durch die Fußgängerzone Ihrer Stadt und achten Sie darauf, wie viele kleine Kinder mit dem Handy ihrer Eltern im Kinderwagen sitzen. Und diese Kinder können die Handys oft sogar schon bedienen. Darüber hinaus ist es für Eltern – zugegeben – auch bequem, wenn Sie die Kleinen, beispielsweise im Restaurant, mit einem Film auf dem Tablet ablenken können. Und zu allem Überfluss sind spielende, tobende Kinder nun einmal laut und werden nur selten toleriert.
Keine Schuldfrage
Bevor Sie jetzt gleich das schlechte Gewissen packt: Sie sind nicht schuld, wenn Ihr Kind unter Lernblockaden leidet! Erstens wussten Sie bis gerade eben vermutlich noch nichts über den Zusammenhang zwischen ZNS, Bewegung und Schulbildung. Zweitens ist die regelhafte Integration der frühkindlichen Reflexe eine recht anfällige Entwicklung. Sie kann durchaus zum Beispiel auch durch banale Erklärungen oder das Zahnen gestört werden.
In meiner Praxis werde ich oft von betroffenen Eltern gefragt, was sie falsch gemacht haben. „Nichts. Sie wollten immer das Beste für Ihr Kind.“ antworte ich dann. Ich persönlich finde die Frage, was schief gelaufen, ist auch nicht so wichtig. Wichtiger ist mir, ob ich helfen kann.
Lösungsansatz
Im Anschluss an eine Grunduntersuchung erkläre ich, was ich entdeckt habe, woran wir arbeiten können und was es sonst noch zu beachten bzw. zu tun gibt. Dabei erlebe ich immer wieder Kinder, die einen bunten Strauß an (Schul-)Themen mitbringen. Und genauso häufig erlebe ich verdutzte Eltern, wenn ich ihnen sage, wie ihr Kind tickt. (Ich beschäftige mich ja nun auch schon seit zehn Jahren Schwerpunktmäßig mit der Thematik.)
Meine Bitte
Alles in allem kann ich nur an Sie als Eltern appellieren: Wenn Sie die Möglichkeit haben, lassen Sie Ihre Kinder draußen in der Natur spielen. Auch wenn sie dabei dreckig werden.
Sie vermuten, dass Ihr Kind unter Lernblockaden leidet?
Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.