An etwas dran zu bleiben kann durchaus sinnvoll sein. Erst recht in einer Welt in der ganz fix weitergezappt oder weitergewischt wird. Doch wo ist die Grenze zwischen an einer Sache dranbleiben und sich in eine Sache zu verbeißen? Und wieviel Ausdauer braucht ein Schulkind?
Ausdauer und Sport
Irgendwie scheinen Ausdauer und Sport miteinander verknüpft zu sein. Klar, ohne kontinuierliches Training wird sich die sportliche Leistung nicht verbessern lassen. Die meisten Sportler haben ja auch ein klares Ziel vor Augen, beispielsweise den nächsten Wettkampf. Bestenfalls werden sie von einem Trainer begleitet, der einen entsprechenden Trainingsplan erstellt und ihnen somit erspart, sich ehrgeizig in ihrem Training zu verbeißen. Unabhängig davon haben Sportler den klaren Vorteil, dass ihnen ihr Körper deutliche Signale sendet, wenn sie zu viel trainieren. Bei Schülern verhält sich die Sache weniger deutlich. Gehen sie mit zu viel Ausdauer und Ehrgeiz an die Sache ran, können auch sie in ein Burnoutsyndrom rutschen.
Marathon zum Schulabschluss
Im übertragenen Sinn starten Kinder mit der Einschulung ein Lauftraining, ohne gleich zu wissen, ob sie für einen zehn Kilometerlauf, einen Halbmarathon oder einen Marathon trainieren. Das wird erst mit dem Ende der Grundschule deutlicher, wenn die Entscheidung für eine weiterführende Schule gefallen ist. Doch selbst dann sind die meisten Kinder noch nicht auf einen Schulabschluss fokussiert. Daher fehlt ihnen ein ganz entscheidender Faktor für die Motivation, nämlich das Ziel.
Ausdauer und Motivation
Für Ausdauer braucht es nun einmal zuerst Motivation. Motivation, etwas erreichen zu wollen und Motivation, dranzubleiben, wenn es einmal Hindernisse zu überwinden gilt. Meiner Erfahrung nach gibt es nur sehr, sehr wenige Kinder, die Schule für sich zum Hobby haben und deshalb entspannt und mit guten Noten bis zum Abitur kommen. Für den weit größeren Teil ist die Schulpflicht eben Pflicht, manchmal auch eine verhasste.
Ausdauer und Konzentration
Ausdauer und Konzentration bedingen sich im Schulalltag gegenseitig. Fehlt dem Kind die Ausdauer, wird es die Konzentration nicht aufrecht halten können. Kann es sich nicht Konzentrieren, hilft auch Ausdauer nicht weiter. Nun ist die Konzentration häufig allerdings nicht die Frage von Wollen sonder von Können. So können beispielsweise die frühkindlichen Reflexe Funktionen der höheren Hirnareale, die für das schulische Lernen gebraucht werden, blockieren. Nämlich dann, wenn die Reflexintegration nicht regelhaft abgelaufen ist. Aber auch auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) können ein Grund sein, ebenso wie visuelle Probleme.
Erziehung ist keine Lösung
Ich erlebe in meiner Praxis immer wieder, wie Eltern versuchen, schulische Themen mit Erziehung zu regeln. Das ist völlig verständlich, hilft nur leider nicht, wenn neurophysiologische Ursachen dahinter stecken. Was meiner Erfahrung nach helfen kann sind gezielte Übungen, mit denen die entsprechenden Entwicklungsschritte nachgereift werden können.
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