Wenn Eltern aufgeben

Neulich hatte ich eines dieser Erstgespräche, die mir einfach eine Weile durch den Kopf spuken. An sich war das Gespräch ganz normal. Drei Kinder, das jüngst ist das Sorgenkind. Seit es in die Schule geht, rastet es regelmäßig aus. Bis hier hin war für mich alles wie immer. Und dann fiel er, dieser eine Satz, der mich beschäftigt. „Vielleicht ist das eben so und wir müssen das alle aushalten und  vielleicht ist das sogar normal.“ Natürlich habe ich in meiner Praxis häufiger mit verzweifelten Eltern zu tun. Nur wie furchtbar muss die Situation zu Hause denn sein, dass Eltern völlig mutlos aufgeben? Da bekomme selbst ich noch Gänsehaut.

 

Wenn nichts zusammen passt

Im Gespräch erfahre ich außerdem, dass das Kind sehr schlau und empfindsam ist. Dennoch lernt es nur mühsam lesen, Hausaufgaben sorgen regelmäßig für Wutausbrüche, Grenzüberschreitungen sind an der Tagesordnung. Obwohl das Kind geräuschempfindlich ist, ist es selbst sehr laut. Für die Eltern pass das alles nicht zusammen, sie sind mit ihrer Kraft am Ende. Sie haben das Gefühl, keinem der Kinder gerecht werden zu können und führen sich überfordert. Das Verhalten ihres Kindes konnten sie weder mit Belohnung noch durch Strafe ändern. Was auch immer sie versuchen, es bringt nichts.

 

Kind im Spannungsfeld

Ich kann die Resignation der Eltern sehr gut nachvollziehen. Aus Erfahrung weiß ich allerdings auch, dass das Kind in einem ganz ähnlichen Zustand ist. Es spürt, dass es irgendwie anders ist und den Erwartungen der Eltern nicht gerecht werden kann. Besonders sie schlauen und sensiblen Kinder haben es da schwer. Sie leiden ganz besonders unter den Spannungen im Familienleben, da sie diese intensiver aufnehmen und schlechter verarbeiten können. Gerade die Klugen fühlen sich häufig missverstanden. Hausaufgaben sind für sie eine Qual, da sie die Themen, die sie nicht mögen und eh schon längst verstanden haben, ständig wiederholen müssen. Außerdem ist es für sie, als käme die Schule dadurch zu ihnen nach Hause. Da die Hausaufgaben nun einmal zum Pflichtprogramm gehören, sind Wutausbrüche das einzige Ventil für die empfundene Machtlosigkeit. Diesen Kindern fehlen schlicht die Handlungsalternativen.

 

Was steckt dahinter?

In meinen Grunduntersuchungen stelle ich in diesen Fällen häufig Defizite in der Wahrnehmungsverarbeitung sowie der frühkindlichen Entwicklung fest. So sind beispielsweise die frühkindlichen Reflexe nicht sauber abgelöst worden, was zu Verhaltensauffälligkeiten führen kann. Oder die Vernetzungen für Sehen und Hören sind noch nicht ausgereift. Vielleicht ist aber auch die Verarbeitung der Reizempfindung der Haut nicht gut ausgebaut. All dies können mögliche Einflussfaktoren für derartiges Verhalten sein.

 

Raus aus dem Negativ-Strudel

Ich mache die Erfahrung, dass es in solchen die Wahrnehmungstherapie gut helfen kann. In diesen Fällen reicht es allerdings oft nicht aus, das Kind Therapeutisch zu unterstützen. Auch die Eltern brauchen Begleitung, die ich gerne anbiete. Und gelegentlich braucht es auch noch ein Gespräch mit der Schule, um das Kind optimal zu unterstützen.

 

Und nun?

Wie der Weg für Sie und Ihr Kind aussehen kann, besprechen wir am besten im kostenfreien Erstgespräch. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.