Im Laufe der vielen Jahre, die ich mich in meiner Praxis nun schon mit Wahrnehmung beschäftige, habe ich so manche Familie unterstützt und begleitet. Auf unserem gemeinsamen Weg sind sie mir alle ans Herz gewachsen. Dennoch erinnere ich mich an manche ganz besonders gut. So auch an Lia (Name frei erfunden) und ihre Eltern.
Plötzliches Schweigen
Lias Eltern waren wunderbar liebevoll im Umgang mit der damals Dreijährigen. Dennoch setzten sie ihr klare Grenzen. Alles in allem war das Familienleben harmonisch. Zu mir kam die junge Familie, da Lia, kaum dass sie in den Kindergarten kam, plötzlich nicht mehr sprach. Zumindest im Kindergarten nicht. Weder mit den Erzieherinnen noch mit anderen Kindern. Zu Hause mit ihren Eltern sprach Lia sehr wohl.
Auch bei mir in der Praxis brauchte sie sehr lange, bis sie sich auf mich einlassen konnte und bei den unterschiedlichen Aufgaben der Grunduntersuchung mitmachte. Es war für mich damals nicht schwer zu erkennen, wie sehr Lia unter ihren noch aktiven frühkindlichen Reflexen litt. Zu Hause, in bekannter Umgebung, mit verlässlichen, liebevollen Bezugspersonen und festen Tagesabläufen machte sich das nicht wirklich bemerkbar.
Was zuvor geschah
Mit dem Eintritt in die Kindergarten jedoch änderte sich für Lia schlagartig alles. Die Eingewöhnungsphase war schon schwer gewesen. Lia wollte nicht alleine im Kindergarten bleiben und klammerte sich oft an ihre Mutter fest, anstatt sich von ihr zu verabschieden. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen war es Eltern und Erzieherinnen gemeinsam gelungen, Lia im Kindergarten einzugewöhnen. Als ein weiters Kind in Lias Gruppe aufgenommen wurde, hörte sie plötzlich auf zu sprechen. Eltern und Erzieher waren ratlos. Für sie war kein Auslöser zu erkennen. Zumal Lia zu Hause mit ihren Eltern ganz normal sprach.
Über Umwege ans Ziel
Wie die meisten Familien, die ich unterstütze, waren auch Lias Eltern durch eine Empfehlung auf mich aufmerksam geworden. Schon im Vorgespräch hatte die Mutter ihre Verzweiflung geäußert. Sie war mit Lia bei verschiedenen Ärzten gewesen. Keiner konnte eine organische Ursache feststellen. Umso überraschter waren die Eltern, als ich ihnen erklärte, wie sehr die noch aktiven frühkindlichen Reflexe Lia ausbremsten. Erst der große Schritt in den Kindergarten und dann wieder eine Veränderung durch den Gruppenzuwachs. Das war zu viel für Lia. Sie hatte tatsächlich Angst, mit Personen außerhalb der Familie zu reden. Auch auf mich konnte sie sich zunächst nur einlassen, weil ihre Eltern dabei waren und die Kleine spürte, dass ihre Eltern mir vertrauten.
Die Eltern wollten mit dem Training beginnen und waren bereit, zu Hause regelmäßig mit Lia zu trainieren. Im Kindergarten bat ich um möglichst gleiche Abläufe, um Lia beim Training zusätzlich zu unterstützen. Es dauerte sechs Monate, bis Lia im Kindergarten wieder einfache Antworten gab. Nach zehn Monaten sprach sie mit ihren Erzieherinnen und bald darauf auch mit den anderen Kindern.
So schön!
Ich bin immer wieder ganz fasziniert, welch tolle Erfahrungen ich mit dem Wahrnehmungstraining machen darf. Geschichten, wie die von Lia, bestärken mich auf wundervolle weise in meinem Tun.
Ihr Kind verhält sich seltsam?
Können Sie sich das Verhalten Ihres Kindes manchmal auch nicht erklären? Ich helfe Ihnen weiter. Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.