Engel passen gerade ganz wunderbar in diese Jahreszeit. Immerhin sind wir ja schon in der zweiten Adventswoche und den ein oder anderen Engel haben Sie bestimmt bereits in der Weihnachtsdeko erspäht. Nur was haben Engel mit Hausaufgaben zu tun?
Wolf im Schafspelz
Schutzengel bringen Schutz und sind wirklich freundliche, gern gesehene Wesen. Mit den Hausaufgabenengeln ist es da schon schwieriger. Sie bringen auch, was ihr Name verspricht, nämlich Hausaufgaben. Und zwar kranken Kindern. Als ob ein krankes Kind mit dem Kranksein an sich nicht schon genug bestraft wäre. Nein, da bringt auch noch dieser vermeintlich freundliche Engel die Hausaufgaben vorbei. Selbstverständlich nicht fertig bearbeitet. Das ist kein segensreicher Engel, das ist ein Wolf im Schafspelz!
Nur falls Sie bis jetzt noch keine Bekanntschaft mit Hausaufgabenengeln gemacht haben und sich gerade fragen, wovon ich hier rede: Das sind fest zugeteilte Schülerpaare, die für die Übermittlung von Hausaufgaben, Heftaufschrieben und Arbeitsblättern im Krankheitsfall zuständig sind. Im günstigsten Fall wohnen beide nahe beieinander. Falls nicht dürfen die dazugehörigen Eltern oftmals die Übermittlung übernehmen.
Wer krank ist gehört ins Bett
Mal ehrlich, damit wird den kranken Kindern doch indirekt unterstellt, sie würden nur simulieren. Wer krank ist gehört ins Bett und nicht an den Schreibtisch. Ja, sicher ist es unangenehm, wenn man nach überstandener Krankheit den versäumten Schulstoff nachholen muss. Wer sich jedoch nicht schont und ausruht verlängert nur die Krankheitsdauer. Mal ganz abgesehen davon, dass es sich mit Kopfschmerzen, Schnupfnase, Husten und Co. einfach nicht gut lernt.
Selbstwirksamkeit verbaut
Ein weiterer Aspekt ist, dass den kranken Kindern die Selbstwirksamkeit dadurch verbaut wird. Dafür wäre es nämlich sehr viel besser, die Kinder würden sich selbst darum kümmern, was sie verpasst haben. Dabei könnten sie dann auch gleich noch Eigenverantwortung lernen und dürften sich aussuchen, von welchem Mitschüler sie sich die Informationen geben und den Stoff erklären lassen. Übrigens ist das Gefühl der Selbstwirksamkeit, also das Gefühl, selbst etwas bewirken zu können, der beste Schutz gegen Depression.
Mut und Rückgrat
In meiner Praxis führe ich häufig Gespräche mit Eltern, die irgendwie auch schon in dem Denken in Wochenplänen angekommen sind. Jeglicher Stoff, der in der Schule nicht geschafft wurde, wird zu Hause nachgearbeitet. Ohne Pause. Da braucht es, auch bei den Eltern, Mut und Rückgrat, das Kind einfach mal ohne gemachte Aufgaben in die Schule zu schicken. Ich bestärke die Eltern darin, ihrem Kind zuzugestehen, dass auch mal etwas zu viel sein darf. Außerdem erkläre ich, wie wichtig Pausen für das Gehirn sind und weshalb das so ist. Und letztendlich darf ein Kind auch einfach einmal krank sein und gerade mal nicht funktionieren.
Individuelle Begleitung
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