Neulich hatte ich ein telefonisches Erstgespräch mit der Mutter eines achtjährigen Mädchens. Sie erzählte mir, ihre Tochter höre einfach nicht zu. Nie. Weder zu Hause noch in der Schule. Mit den Ohren sei offensichtlich alles in Ordnung, die Kleine hört die Flöhe husten. Und obwohl sie so geräuschempfindlich sei, wäre sie selbst unglaublich laut.
Mehr Verarbeitungsgeschwindigkeit
Ich muss schmunzeln. Solche Geschichten kenne ich aus meiner Praxis gut. Meiner Erfahrung nach kommen bei diesen Kindern meist mehrere Dinge zusammen. Viele von ihnen sind besonders klug und haben von sich aus schon einmal mehr Potential, Reize zu verarbeiten. Ihre „Datenleitung“ funktioniert einfach schneller. Durch die schnelle Verbreitung werden in logischer Konsequenz auch deutlich mehr Reize verarbeite, was die Kinder geräuschempfindlich werden lässt. Diese Kinder haben in einer normalen Schulklasse, mit ganz normalem Geräuschpegel, den ganzen Tag Stress. Es ist für sie einfach viel zu laut. Wenn sie dann zu Hause sind, sprechen sie selbst natürlich viel zu laut für die jetzt ruhige Umgebung. Ihnen geht es vermutlich selbst ganz ähnlich, wenn Sie beispielsweise den ganzen Tag neben einem laufenden Presslufthammer verbringen müssen, werden Sie abends zu Haus auch viel zu laut sprechen.
Reizverarbeitung
Ein weiterer Grund für Geräuschempfindlichkeit kann die schlechte Bahnung der Reize sein. Betroffenen Kinder können dann beispielsweise nicht räumlich hören. Sie könne also nicht hören, wo ein Geräusch herkommt. Das hat nichts mit schlechten Ohren zu tun. Die ohrenärztliche Untersuchung ist typischerweise völlig unauffällig. Allerdings funktioniert die Reizverarbeitung im Gehirn nicht sauber. Für die betroffenen Kinder ist der Schulalltag ebenfalls sehr anstrengend. Fällt irgendwo ein Stift zu Boden, hört es sich für sie so an, als würde er direkt neben ihnen laut zu Boden krachen. Auch diese Kinder sind selbst sehr laut, obwohl sie selbst geräuschempfindlich sind.
Weitere Defizite
In meiner Praxis erlebe ich immer wieder, dass diese Kinder einen bunten Strauß weiterer Wahrnehmungsdefizite mitbringen. Selten ist es nur die auditive Wahrnehmung alleine. Diese Kinder stehen unter großem Stress, reagieren entsprechend gereizt und haben häufig Schulprobleme, obwohl sie doch klug sind. In all diesen Fällen kann die Wahrnehmungstherapie meiner Erfahrung nach helfen.
Wie geht es weiter?
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