Ich werde in meiner Praxis häufig von Eltern gefragt, weshalb Ihr Kind in bestimmten Situationen so ungewöhnlich reagiert und weshalb Erziehung dann scheitert. Woran das liegen kann erkläre ich Ihnen in diesem Beitrag.
Alltagsaufgaben
In vielen Familien mit Kindern können Alltagsaufgaben zur Herausforderung werden. Nicht nur, weil Kinder eben Kinder und immer für eine Überraschung gut sind. Sondern auch, weil manche Kinder sich mit alltäglichen Begebenheiten unglaublich schwer tun. Sei es, dass sie sich beim Bringen im Kindergarten nicht von den Eltern lösen wollen oder die Hausaufgaben regelmäßig in Wutausbrüchen mit Geschrei und Türenschlagen gipfeln. Manchmal berichten auch Lehrkräfte, dass das Kind nicht in der Lage ist, mündlichen Anweisungen und Aufgabenstellungen folge zu leisten. Oder das Kind fällt an vielen Stellen durch Angst, Vermeidungs- und Verweigerungstaktik auf. Nur weshalb haben manche Kinder so große Schwierigkeiten und andere nicht?
Entwicklungsplan
Mutter Natur hat sich für uns einen ausgeklügelten Entwicklungsplan einfallen lassen. Damit wir die ersten Lebensmonate überstehen können, hat sie uns mit frühkindlichen Reflexen ausgestattet. Diese sind im Hirnstamm beheimatet und dienen als eine Art Zwischenlösung, bis ich die Verbindungen zu den höheren Hirnregionen entwickelt haben. Wie alle Reflexe veranlassen sie eine stereotype Reaktion auf auslösende Stimuli und geben keine Möglichkeit zur Handlungsalternative oder Variation. Sind später die reiferen Verbindungen zu den höheren Hirnregionen angelegt, sollten die frühkindlichen Reflexe in eine Art Ruhezustand gehen und durch willkürliche, also willentlich steuerbare, Reaktionen abgelöst werden.
Individuelles Entwicklungstempo
Das Wachstum des Gehirns verläuft nicht gleichmäßig. Es ist eher mit einem pulsieren zu vergleichen. Auf Phasen raschen Wachstums folgen Phasen langsameren Wachstums. Besonders empfindlich für Einflüsse jeglicher Art ist das Gehirn in den Phasen der schnellen Entwicklung. Hier kann schon eine banale Erkältung reichen, den fragilen Prozess zu stören. In der Folge kann es zu Veränderungen der Gehirnarchitektur kommen, sie sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Zu den beobachtbaren negativen Auswirkungen zählt auch das Fortbestehen der frühkindlichen Reflexe.
Keine Handlungsalternativen
Wie gesagt lassen ausgelöste Reflexe keine Handlungsalternativen zu. Und so kann es beispielsweise passieren, dass ein Kind beim Bringen in den Kindergarten von einem seiner Reflexe dazu gezwungen wird, sich nicht von den Eltern zu trennen. Da es sich hier um einen aktivierten Reflex handelt sind all Ihre elterlichen Interventionen für die Katz. Sie können nichts an der Gefühlswelt Ihres Kindes ändern. Nicht durch gutes Zureden, nicht durch Schimpfen.
Das verwächst sich doch noch, oder?
Da Entwicklung Bekannterweise ein Prozess ist, werde ich regelmäßig gefragt, ob sich das nicht von alleine verwächst. Meiner Erfahrung nach leider nicht. Lediglich der Umgang mit den eigenen Defiziten und die Kompensationsstategien der betroffenen Kinder ändern sich. Allerdings mache ich in meiner Praxis auch die Erfahrung, dass sich diese Defizite mit gezieltem, individuellen Training beheben lassen können.
Ihr Weg zu mir
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