Weshalb die Diagnosestellung ADHS schwer sein kann

Weshalb die Diagnosestellung ADHS schwer sein kann

Ich werde in meiner Praxis immer mal wieder gefragt, ob es nicht einen ganz eindeutigen Laborparameter für ADHS gibt. Den Wunsch nach einer absolut gesicherten Diagnose kann ich sehr gut verstehen. Nur ist das leider nicht ganz so einfach

Laborwerte

Auch wenn fleißig daran geforscht wird, es gibt bis jetzt keinen Laborparameter, der ADHS eindeutig identifizieren könnte. Die typischen Laborwerte zeigen keine belastbaren Auffälligkeiten. Auch die Suche nach einem eindeutigen genetischen Merkmal ist seither erfolglos. Obwohl die Tatsache, dass Kinder häufiger an ADHS leiden, wenn auch ihre Eltern von ADHS betroffen sind eine gewisse genetische Disposition nahe legt.

Bildgebende Verfahren

Ganz ähnlich verhält es sich mit den Methoden der bildgebenden Verfahren. So können beispielsweise mit einem EEG Hirnströme zuverlässig gemessen werden. Doch auch hier gibt es kein belastbares typisches ADHS-Bild. Dennoch kann in Einzelfällen ein EEG sinnvoll sein, etwa falls weitere Erkrankungen oder Begleiterkrankungen abgeklärt werden müssen.

Klinische Kriterien

Als klinische Kriterien für ADHS gelten beispielsweise unter anderem

  • häufiges Übersehen von Details oder nachlässige Fehler bei Schulaufgaben
  • häufige Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit für Aufgaben oder Spielaktivitäten aufrecht zu halten
  • häufig Schwierigkeiten bei der Organisation von Aufgaben oder Aktivitäten
  • häufig schnelle Ablenkung durch äußere Reize
  • häufige Vergesslichkeit bei täglichen Aktivitäten

um nur ein paar wenige Kriterien zu nennen. Für eine ADHS-Diagnose müssen sechs oder mehr der Anzeichen aus der Liste beobachtet werden. Darüber hinaus muss die Problematik in unterschiedlichen Umgebungen, beispielsweise in der Schule und zu Hause, aufgetreten sein und die Beschwerden müssen seit mindestens sechs Monaten andauern. Ich kann verstehen, wenn Eltern mit dieser Form der Diagnostik ihre Schwierigkeiten haben. Allerdings ist sie aktuell der übliche Weg.

Individuelle Entwicklung

Was die klassische Diagnostik typischerweise nicht beurteilt ist die individuelle Entwicklung und Ausreifung des Kindes. Wurden beispielsweise frühkindliche Reflexe nicht regelhaft abgelöst, können diese im späteren Leben den Zugang zu den höheren Hirnfunktionen, die für schulisches Lernen gebraucht werden, blockieren. Im Fall der ADHS sind besonders die Zugänge zum Kontext, der für die Steuerung und Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit zuständig ist, betroffen. Im Rahmen der Grunduntersuchungen in meiner Praxis stelle ich typischerweise, neben weiteren Verarbeitungs- und Wahrnehmungsschwierigkeiten, die Aktivität dieser Reflexe fest.

Lösungsansatz

Ich mache die Erfahrung, dass sich eine solche nicht ganz optimale frühkindliche Entwicklung durch gezielte europhysiologische Übungen nachreifen lassen kann. Eltern berichten mir, dass sich sowohl die Konzentration ihrer Kinder als auch das Zusammenleben in der Familie deutlich verbessern lassen konnte. Die individuellen Übungen sind mit geringem täglichen Aufwand einfach zu Hause durchführbar. Bei den Terminen in meiner Praxis leite ich diese ausführlich an. Ein weiterer Aspekt im Termin ist die kontinuierliche Erfolgskontrolle.

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