Weshalb eine Pause vor den Hausaufgaben?

Weshalb eine Pause vor den Hausaufgaben?

In Familien mit schulpflichtigen Kindern sind Hausaufgaben ein ständiges Thema. In meiner Praxis habe ich manchmal das Gefühl, dass es um kaum ein anderes Thema so viel Ärger und Diskussion gibt. Und ich kann beide Seiten verstehen. Die Eltern, die sich um die Schulkarriere ihrer Kinder sorgen und die Kinder, die nach Schulschluss einfach gerne frei hätten.

Anstrengende Schultage

Kinder, die unter Defiziten in der Reizverarbeitung leiden, haben anstrengende Schultage. Sie reagieren auf viele Dinge wesentlich empfindlicher als ihre Klassenkameraden. Außerdem gelingt es ihnen oft nicht Alltagsaufgaben zu bewerkstelligen. Und das hat keinesfalls mit mangelnder Intelligenz zu tun. Meiner Erfahrung nach können noch aktive frühkindliche Reflexe ein Grund hierfür sein, da sie im Gehirn die Regionen blockieren können, die für die Schulbildung zuständig sind. Betroffene Kinder merken ganz genau, dass sie nicht dümmer sind als ihre Klassenkameraden, können aber dennoch nicht ableisten, was in der Schule gefordert ist.

Spielen gegen Stress

Wenn diese Kinder nun nach Hause kommen, sind sie ohnehin schon auf Drehzahl. Dann geht es an die Hausaufgaben und zack gibt es Ärger. Den Eltern dieser Kinder erkläre ich in meiner Praxis, in welchem Spannungsfeld ihre Kinder den Tag verbringen. Sie haben mindestens so viel Stress wie ein voll Berufstätiger mit acht Stunden Arbeitstag. Was diesen Kindern meiner Erfahrung nach allerdings hilft ist ihnen einerseits eine Rückzugsmöglichkeit direkt nach dem nach Hause kommen anzubieten. Gut also, wenn das Mittagessen erst eine viertel Stunde später fertig ist. Darüber hinaus profitieren diese Kinder von geregelten Abläufen und festen Zeiten. Das gibt ihnen eine gewisse Planungssicherheit. Wenn Eltern dann nach dem Mittagessen mit ihren Kindern noch ein kurzes Strategie-Spiel spielen, ist der Kopf der Kinder wieder frei für die Hausaufgaben.  Durch das Spiel wurde der Gedankenkreis durchbrochen. Diese kleine Pause bewirkt, dass Kinder wieder bereit sind, sich auf die Hausaufgaben einzulassen. Probieren Sie es gerne einfach einmal aus.

Solidarität

Ein kleiner Trick, der auch hilft, ist sich mit den Kindern solidarisch zu erklären. Nach dem Spiel hat jeder seine Aufgaben zu erledigen. Das Kind seine Hausaufgaben und die Eltern ihre Elternaufgaben, wie beispielsweise die Küche aufräumen oder berufliche Termine wahrnehmen. Dadurch hat das Kind das Gefühl, nicht alleine mit seinem Schicksal zu sein und von den Eltern verstanden zu werden.

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