Weshalb frühkindliche Reflexe so spannend sind

Weshalb frühkindliche Reflexe so spannend sind

Reflexe laufen unterbewusst, stereotyp und konstant ab. Ein bestimmter Reiz wird immer auf die gleiche Weise beantwortet. Da dies unterbewusst geschieht, bleiben die höheren Ebenen des Gehirns für anspruchsvollere Aufgaben frei. Dies lässt sich am Beispiel der Atmung gut verdeutlichen. Der Atem fließt ganz automatisch, auch ohne bewusste Steuerung, egal ob Tag oder Nacht.

Fehlende Kapazitäten für schulisches Lernen

Frühkindliche Reflexe entwickeln sich während der Schwangerschaft, sind beim vollausgetragenen Säugling aktiv und werden dann im laufe des ersten Lebensjahres durch reifere Reaktionen abgelöst. Die höheren Ebenen des Gehirns übernehmen das Zepter und hemmen sie. Geschieht dies nicht, oder nicht regelhaft, können die frühkindlichen Reflexe durch ihr aktives Fortbestehen Kapazitäten der höheren Gehirnebenen in Anspruch nehmen. Diese Kapazitäten fehlen dann beispielsweise für schulisches Lernen oder Impulskontrolle. Außerdem können sie dann Handlungsalternativen ausschließen, da sie nach wie vor stereotyp und konstant sind, also immer die gleich Reaktion veranlassen.

Individueller Entwicklungsstand

Da frühkindliche Reflexe in ihrer Aktivität einem bestimmten Zeitplan folgen sollten, geben sie darüber hinaus wertvolle Informationen zum individuellen Entwicklungsstand des zentralen Nervensystems (ZNS). Damit das ZNS gut arbeiten kann, braucht es von Anfang an Training. Und auch hier unterstützen die frühkindlichen Reflexe. Ein gut ausgebildetes ZNS kann aufgenommene Reize adäquat verarbeiten, weiterleiten und beantworten. Reagiert es hingegen über- oder unterempfindlich kann es beim betroffenen Kind zu nicht altersgerechten Reaktionen kommen. Dies kann sich zum Beispiel durch späte, lang andauernde Trotzphasen, mangelnde Impulskontrolle oder große Ängstlichkeit zeigen.

Ursache unterschiedlicher Symptome

Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass aktive frühkindlichen Reflexe mit ihrer großen Bedeutung für das ZNS alle Sinnesorgane und deren Wahrnehmung beeinflussen können. In meinen Grunduntersuchungen zeigen sie sich typischerweise als Ursache beispielsweise für visuelle und auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (VVWS/AVWS), Lernstörungen wie ADS und ADHS, Hochsensibilität oder Verhaltensweisen, die an eine Autismus Spektrum Störung (ASS) denken lassen.

Training für das ZNS

Unser Gehirn hat die bemerkenswerte Eigenschaft, sich ständig weiter entwickeln zu können. Stellen Sie sich ein großes Netz vor. Jede Verbindung zwischen mindestens zwei Punkten ist eine Erfahrung, etwas, das sagen wir getan wurde. Je häufiger diese Aktivität ausgeübt wurde, desto dicker ist die Verbindung zwischen ihren Punkten. Zwischen anderen Punkten ist die Verbindung vielleicht ganz dünn und wieder andere Punkte sind noch gar nicht in das Netz eingebunden. Weiß ich nun nach der Grunduntersuchung, welcher frühkindliche Reflex in welcher Intensität noch aktiv ist, kann gezieltes Training die nötigen Verbindungen im Netz anlegen. Das ZNS wird trainiert und die höheren Ebenen des Gehirns übernehmen das Zepter.

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