Weshalb Ihr Kind nicht still sitzen kann

Weshalb Ihr Kind nicht still sitzen kann

Besonders für Lehrkräfte sind Kinder, die nicht an ihrem Platz sitzen bleiben, ein Thema. Aber auch für die Eltern kann es unangenehm sein, wenn das Kind seinen Sitzplatz verlässt, obwohl es in der Situation gerade völlig unangebracht ist. Weshalb diese Kinder solche Schwierigkeiten mit der Selbstkontrolle haben lesen Sie in diesem Beitrag.

Falsches Maß an Informationen

Wir alle haben eine Art Filter in unserem Gehirn eingebaut, das retikuläre Aktivierungssystem (RAS). Das RAS entscheidet, welche Information durchgelassen und weiterverarbeitet wird und welche nicht. Reagiert es unterempfindlich lässt es zu viele Informationen durch. Ist es hingegen zu empfindlich, filtert es zu viele Informationen ab. Durch diese Filterfunktion hat das RAS auch einen Einfluss auf die Aufmerksamkeit.

Weitere Faktoren

Um die Aufmerksamkeit lenken und halten zu können, braucht es allerdings die Unterstützung weiterer Hirnregionen. So wird beispielsweise die willkürliche Kontrolle der Aufmerksamkeit, also die Aufmerksamkeit, die ich willentlich beeinflussen kann, vom Frontallappen gesteuert. Unser Gehirn funktioniert dabei ganz ähnlich, wie ein Muskel. Je häufiger ich eine Tätigkeit trainiere, desto stabiler werden die dazugehörigen Verbindungen im Gehirn. Das bedeutet, theoretisch kann jeder von uns den willkürlichen Teil von  Aufmerksamkeit oder Ablenkbarkeit trainieren.

Fokussierung

Allerdings kommt es insgesamt auf die Verarbeitung aller gewonnenen Informationen an. Alle Sinneseindrücke müssen gut verarbeitet werden können. Wenn zum Beispiel das RAS das Gehirn mit Informationen überflutet, anstatt wichtige von unwichtigen zu trennen, können diese nicht mehr adäquat verarbeitet werden. In der Folge ist die Fokussierung auf bestimmte Informationen nicht mehr möglich. Durch diesen wilden Ansturm ist das betroffene Kind überfordert und muss dies Überforderung irgendwie kompensieren. Eine mögliche Lösung für das Kind ist seinen Platz zu verlassen und aus der Situation zu gehen.

Mögliche Lösungsansätze

Diese Kinder können meiner Erfahrung nach davon profitieren, wenn die Reize, die auf sie einprasseln, minimiert werden. Erlaubt man ihnen beispielsweise akustisch Reize durch Gehörschutz auszublenden, kann ihnen die Impulskontrolle besser gelingen. Darüber hinaus stelle ich in meiner Praxis immer wieder fest, dass diese Kinder unter einer neurophysiologischen Unreife leiden, die durch eine nicht regelhafte frühkindliche Entwicklung entstanden ist. Meiner Erfahrung nach können gezielte Übungen, mit denen diese fehlenden Entwicklungsschritte nachgeahmt werden können, den Kindern helfen, sich besser zu konzentrieren und zu kontrollieren.

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