Meiner Erfahrung nach behüten und beschützen Eltern ihre Kinder. Sie versuchen jeden Unbill möglichst weit wegzuhalten. Das geht oftmals weit über Fahrdienste hinaus. Da wird schon mal das Schulheft in den Unterricht nachgetragen oder beim Mittagessen das Schnitzel für den Grundschüler vorgeschnitten. Nur ist das sinnvoll?
Löwenmutter vs. Rabenmutter
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, auch ich bin eine Löwenmutter. Und sollte jemand meinem Kind an den Kragen wollen, dann Gnade ihm Gott. Ich fahre dann nämlich sofort die Krallen aus und jage über die Prärie. Obwohl mein Kind inzwischen erwachsen ist und sehr gut auf sich selber aufpassen kann. Das ändert gar nichts! Da ich auf der andren Seite, um im Tierreich zu bleiben, nun mal auch eine Rabenmutter bin, halten sich die Sprints der Löwenmutter zum Glück in Grenzen.
Mein Ansatz war immer, mein Kind zu Eigenverantwortung und Selbständigkeit zu führen. Für mein Kind hat das schon in seinen jungen Jahren bedeutet, dass es Entscheidungen selber treffen musste. Seine Aufgabe war es dann, sich alle Pro- und Contra-Argumente zu überlegen, mir diese zu nennen und mich dann wissen zu lassen, wie es sich entschieden hat. Damals fand das mein Kind gar nicht lustig. Und hat der Freundeskreis meines Kindes Wind von meiner Vorgehensweise bekommen, waren die immer hellauf begeistert. Nur mein Kind war gefrustet, dass es über alles selbst nachdenken und das dann auch noch argumentieren musste.
Informiert sein und ruhig bleiben
Das mag im ersten Moment sehr hart oder vielleicht auch gewagt klingen. Ich wusste allerdings immer ganz genau, was ich meinem Kind zumuten kann und was nicht. Und alles, was es selbständig tun konnte, musste es auch selbständig tun. Vom Brei essen über das Schuhe binden bis hin zum Erledigen der Hausaufgaben. Selbst in Konflikte mit Lehrern habe ich mich nur eingebracht, wenn mich das Kind erstens darum gebeten hat und ich zweitens der Meinung war, dass es besser sei, mitzuwirken. Übrigens hat das zu keiner Zeit bedeutet, ich wäre nicht Informiert gewesen. Allerdings bedeutet etwas nicht zu kommentieren oder zu korrigieren bei weitem nicht, dass man es nicht mitbekommen hat.
Rahmenbedingungen
Ich habe meine Aufgabe als Mutter immer darin gesehen, dem Kind sichere Rahmenbedingungen zu bieten. Innerhalb des Rahmens war der Entscheidungsspielraum des Kindes. Aus dem Rahmen zu fallen blieb nie ohne Konsequenzen. Natürlich ist der Rahmen mit dem Kind mit gewachsen. Genau diesen Weg lege ich auch den Eltern in meiner Praxis an Herz. Sichere Rahmenbedingungen, mit möglichst viel Spielraum für das Kind, sehen in jeder Familie und bei jedem Kind anders aus. Weil eben auch kein Kind ist wie das andere.
Erlernte Hilflosigkeit
Weshalb erzähle ich Ihnen das überhaupt? Weil Überfürsorge Kinder leider schrecklich unselbständig macht. Wenn sie sich nicht selbst ausprobieren und auch mal scheitern dürfen, werden sie immer auf Hilfe angewiesen sein. Das ist dann erlernte Hilflosigkeit und die ist ungesund.
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