Wie das Sehen Geschicklichkeit und Konzentration beeinflusst

Wie das Sehen Geschicklichkeit und Konzentration beeinflusst

Wenn Kinder durch besonders ungeschickte Koordination auffallen, oder sich mit dem Lesenlernen schwer tun, suchen Ihre Eltern gerne meinen Rat. Viele von ihnen waren zuvor schon beim Augenarzt. Meist ohne Ergebnis, in manchen Fällen wird eine Brille nötig. Doch selbst mit Brille bleibt die Problematik bestehen. Wie kann das sein?

Teamarbeit

Für eine gute visuelle Verarbeitung braucht es mehr, als die reine Sehschärfe. Die Sehschärfe ist die korrekte Einstellung der Augenlinse auf eine bestimmte Distanz. Sie ist ein Teil des Seheindrucks. Zusätzlich braucht es auch noch die korrekte Einstellbewegung der Augenmuskulatur. Sie muss die Augen, und zwar beide, auf das fokussierte Objekt einstellen, beziehungsweise die Augen harmonisch an der zu lesenden Zeile entlang gleiten lassen. Dabei sollten Augenlinse und Augenmuskulatur am besten als Team zusammenarbeiten. Tun sie das, können beide Augen ihre Seheindrücke über die Sehbahnen an den visuellen Kortex weitergeben. Hier werden sie dann zu einem Bild zusammengesetzt. Läuft dieser Vorgang reibungsfrei ab, entsteht ein eindeutiger Seheindruck. Falls nicht, kann es zu verwackelten oder verschwommenen Buchstaben kommen, die vielleicht auch nicht mehr in der richtigen Reihenfolge im Gehirn ankommen.

Anstrengung

Für das Gehirn sind solch unklare Seheindrücke schwer zu ertragen. Ihm fehlt das passende Vergleichsbild, eine korrekte Zuordnung ist ihm daher nicht möglich. Da das Gehirn aber nun mal keine Unvollständigkeit mag, sucht es nach Lösungen. Diese wiederum können ganz unterschiedlich sein. In jedem Fall kosten sie jedoch zusätzliche Anstrengung und Kraft. Folglich fehlt genau diese Kraft, um die Konzentration aufrecht halten zu können.

Gleichgewicht

Bei der Koordination von Bewegungen spielt darüber hinaus der Gleichgewichtsinn eine große Rolle. Er liefert dem Gehirn beispielsweise die Position und Haltung des Körpers oder die Festigkeit des Untergrunds. Diese Informationen werden im Gehirn ebenfalls abgeglichen. Stimmen sie nicht überein, kommt es zu Irritationen. Ein gutes Beispiel für die möglichen Auswirkungen ist die Seekrankheit. Bei festem Stand sind diese Auswirkungen typischerweise nicht ganz so heftig. Allerdings bedingen sie schlecht koordinierte Bewegungen. Betroffene Kinder fällen oftmals durch Ungeschicklichkeit auf. Sie stoßen sich beispielsweise häufiger an oder schütten daneben, wenn sie die Topfpflanzen gießen wollen.

Mögliche Ursachen

Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass dahinter häufig eine neurophysiologische Unreife steckt. Betroffene Kinder haben meist ihre Entwicklung nicht regelhaft durchlaufen und leiden in der Folge unter fehlenden oder noch nicht vollständig absolvierten Entwicklungsschritten. Ich mache auch die Erfahrung, dass gezieltes Training die Entwicklungsschritte nachreifen lassen und die Systematik verbessern kann.

Ihr Weg zu mir

Ihr Kind ist betroffen? Lernen Sie mich doch einmal unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.