Wissen Sie, wie lange Ihr Kind sich am Stück auf eine Sache konzentrieren können sollte? Was ist normal? Was ist auffällig? Und ab wann sollte etwas unternommen werden?
Äußere Einflüsse
Wie so oft gibt es viele Faktoren, die die Dauer der Konzentrationsphase beeinflussen. Da sind zum Beispiel die jahrgangsübergreifenden Klassen, in denen, je nach Konzept, Schüler der Klassenstufen 1 und 2 oder auch 1-3 gemeinsam lernen. In solchen Klassenverbänden herrscht naturgemäß mehr Unruhe und ein höherer Geräuschpegel. Das erschwert natürlich die Konzentration. Grundsätzlich sollte sich ein Erstklässler-Kind in etwa zehn Minuten am Stück konzentrieren können. Diese Konzentrationsspanne nimmt allmählich zu und sollte bis zum Wechsel in eine weiterführende Schule bei grob 30 Minuten liegen. Natürlich ist Konzentration individuell und die Angaben dienen lediglich der Orientierung.
Weitere Faktoren
Ich beobachte immer häufiger, dass die Konzentrationsspannen bei Schülern kürzer werden. Ein Stück weit liegt das sicher auch an unserer schnelllebigen Zeit mit vielen technischen Helferlein, die unsere Aufmerksamkeit fordern. Bedingt durch die vielen Unterbrechungen verlernen wir, konzentriert an etwas dran zu bleiben. Auch dadurch verkürzen sich die Konzentrationsspannen. Dennoch hängt viel an andere Faktoren, die gerne vernachlässigt werden:
- Interessiert mich das Thema?
- Macht es mir vielleicht sogar Spaß?
- Habe ich eine emotionale Bindung zu dem Thema?
- Mag ich den Lehrer?
- Strenge ich mich an, weil ich ein Ziel vor Augen habe?
Genau beobachten
So unterschiedlich die Motivation zur Konzentration sein kann, so unterschiedlich ist auch die Zeitspanne, in der die Konzentration aufrecht gehalten werden kann. Zur Beurteilung, ob Handlungsbedarf besteht, ist es daher wichtig, das Kind genau zu beobachten:
- In welchen Situationen ist es unkonzentriert?
- Gibt es ablenkende Faktoren und wird die Konzentration besser, wenn diese Faktoren abgestellt werden?
- Gibt es Situationen in denen sich das Kind mühelos konzentriert, an etwas dran bleibt und welche Situationen sind das?
In meiner Praxis erlebe ich häufig verunsicherte Eltern. Meist hat die Schule dann schon Bedenken geäußert, das Kind könne sich nicht gut konzentrieren, dem Unterricht nicht richtig folgen. Wie intensiv die Bemühungen der Schule sind hängt zum einen von der Schule selbst, zum anderen von dem jeweiligen Kind ab. Meiner Erfahrung nach werden die Tagträumer länger verschont als die Klassenkasper. (Was ich durchaus verstehen kann. Letztere sind einfach anstrengender.)
Lösungsansätze
Typischerweise waren die Eltern schon beim Kinderarzt und haben es vielleicht auch schon mit Ergotherapie versucht. Organisch ist das Kind gesund, die Therapie hat nicht geholfen und nun?
Leider werden meiner Erfahrung nach die äußeren Faktoren zu selten berücksichtig. Manchmal lässt sich das Problem ganz einfach lösen. Dann nämlich, wenn die Geräuschkulisse der Klasse das Kind zu sehr ablenkt. In solchen Fällen mache ich sehr gute Erfahrungen mit einem einfachen Gehörschutz. Oftmals haben diese geräuschempfindlichen Kinder tatsächlich mehr Potential, akustische Reize zu verarbeiten und nehmen daher den Gehörschutz gerne an. Übrigens sind geräuschempfindliche Kinder selber meist recht laut. Für viele Eltern passt das nicht zusammen. Wenn Sie allerdings den ganzen Tag neben einem Presslufthammer stünden, würden Sie abends sicherlich auch schreien.
Wenn Sie zu mir kommen
Sie sind unsicher was die Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes betrifft und hätten dazu gerne meine Einschätzung ? Dann verrate ich Ihnen kurz, was Sie erwartet: Ich schaue mir den individuellen Entwicklungsstand des Kindes an und kann im Anschluss an eine Grunduntersuchung sagen, welche Bausteine der frühkindlichen Entwicklung nicht oder nicht ausreichend durchlaufen wurden, welchen Einfluss diese auf Konzentration und Verhalten haben und welche konkreten Lösungsansätze es gibt.
Haben Sie individuelle Fragen?
Lernen Sie mich unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.