Nr. 207

Wie sinnvoll sind Schwungübungen?

Hin und wieder werde ich von Eltern, die mit ihrem Kind in meine Praxis kommen, gefragt, wie sinnvoll – und vor allem zeitgemäß – Schwungübungen sind. Ich kann verstehen, wenn sich Eltern fragen, ob es sich wirklich lohnt, über Hausaufgaben mit Schwungübungen mit dem Kind zu streiten, wo doch in den höheren Klassen immer häufiger Tablets eingesetzt werden und es ein Vorteil zu sein scheint, wenn man zügig tippen kann. Wer braucht da noch Schwungübungen? Meinen Trainingskindern erkläre ich das gerne mit einer kleinen Geschichte über die Samurai. Um ihren Schwertkampf zu perfektionieren haben die nämlich Kaligraphie gelernt. Wer die Schwünge im Kleinen auf dem Papier sauber beherrscht, kann auch im Großen sein Schwert präzise führen. Und nein, tatsächlich strebt keines der Kinder in meiner Praxis eine Ausbildung zum Samurai an. Dennoch mögen sie den Zusammenhang. Und ja, manchmal gebe ich auch Schwungübungen mit, die zu Hause ganz altmodisch, mit einem Stift in der Hand, gemacht werden.

Weshalb ich Schwungübungen mag

Bei mir sind Schwungübungen nicht nur Schwungübungen. Ich mag es, möglichst viele Teilbereiche mit einer Übung abzudecken. Deshalb werden meine Schwungübungen mit speziellen Farbfilterbrillen geübt, das macht sie wirkungsvoller. Mit Schwungübungen lassen sich unterschiedliche Fähigkeiten trainieren, wie beispielsweise Auge-Hand-Koordination, Ausdauer, Geduld, gleichmäßige Kraftdosierung oder Entspannung. Weil Schwungübungen so vielseitig ansetzen, bedauere ich, dass sie in den Schulen immer mehr in den Hintergrund treten. Sie weichen der reinen Wissensvermittlung, wie zum Beispiel Mathematik. Die nachvollziehbare Argumentation ist, dass einerseits in den höheren Klassen so gut wie gar keine Schreibschrift mehr gebraucht wird, siehe Einsatz von Tablets. Andererseits haben viele Kinder große Schwierigkeiten mit Schwungübungen und brauche vergleichsweise viel Zeit dafür.

Weshalb Schwungübungen schwierig sein können

Für mache Kinder kommen Schwungübungen tatsächlich fast schon Folter gleich. Nämlich dann, wenn das Kind Probleme im visuellen System hat und keine sauberen Seheindücke erzeugen kann. Probleme im visuellen System gehen meiner Erfahrung nach einher mit schlechter Auge-Hand-Koordination, was die Herausforderung der Schwungübungen nicht kleiner werden lässt, im Gegenteil. Darüber hinaus beobachte ich, dass betroffene Kinder ebenfalls häufig nur über schlechte Konzentrationsfähigkeit verfügen, was ein zusätzlicher Stolperstein ist. In meinen Grunduntersuchungen stelle ich dann typischerweise fest, dass das Kind einzelne frühkindliche Entwicklungsschritte nicht oder nicht ausreichend durchlaufen hat. In der Konsequenz können unter anderm die frühkindlichen Reflexe fortbestehen und sowohl die akademische Lernbereitschaft als auch das Sozialverhalten negativ beeinflussen. Dabei ist es weder eine Frage von Leistungsbereitschaft noch von Intelligenz, wenn betroffene Kinder in der Schule hinterher sind. Ihre mangelnde Reflexintegration kann die höheren Hirnregionen, die für unter anderem für Impulskontrolle, Konzentration und schulisches Lernen benötigt werden, blockieren.

Wie der volle Zugriff möglich werden kann

Ich mache in meiner Praxis die Erfahrung, dass sich diese fehlenden Entwicklungsschritte mit spezialisiertem Training nachreifen lassen und der volle Zugriff auf die höheren Hirnregionen möglich werden kann. Eltern berichten mir von einer Verbesserung der Situation nach wenigen Trainingseinheiten. Wenn Sie wissen wollen, ob dieses Training auch Ihrem Kind helfen kann, lernen Sie mich am besten unverbindlich in einem ersten Telefonat kennen. Buchen Sie sich gerne ein kostenfreies 15-minütiges telefonisches Erstgespräch und wir besprechen in Ruhe, wie ich Sie und Ihr Kind unterstützen kann. Den Link zum Erstgespräch finden Sie direkt unter diesem Beitrag.

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